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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Trojanische Löwenplastik<br />

Bei der Betrachtung der griechischen Altertümer sind mir einige<br />

merkwürdige Objekte aufgefallen.<br />

So hat sich in Böotien eine Brücke über den Fluß Kephissos (Kifisos)<br />

erh<strong>alte</strong>n. Das Bauwerk muß neuzeitlich sein. – Aber da man sich in<br />

Griechenland bekanntlich auf klassischem Boden befindet, wird alles<br />

in die sagenhafte Zeit „vor 2400 Jahren“ verschoben: Eine gemauerte<br />

Brücke so alt wie das Menschengeschlecht!?<br />

Und in Attika fasziniert eine im Freien stehende Plastik. Es ist der<br />

Löwe von Kantza, beim Ort Stavros, etwa zehn Kilometer südöstlich<br />

des Zentrums von Athen (Abbildung 22). Die Figur lag früher in einer<br />

Wiese. Heute ist die Marmorskulptur versetzt und mit einem Dach<br />

versehen. - In der Nähe der Löwenplastik wurden Reste einer Begräbnisstätte<br />

gefunden.<br />

Die Geschichtsdichtung überquillt von Phantasie und bezeichnet die<br />

Reste als Teile des „Grabes des Demosthenes“. – Und wenn der<br />

Name des berühmten griechischen Redners genannt wird, so wird<br />

auch gleich eine Datierung der Monumente nachgeliefert: „4. Jahrhundert<br />

vor Christus“!<br />

Schon die gute Erhaltung dieser im Freien stehenden Löwenplastik<br />

macht es unmöglich, ihr mehr als einige Jahrhunderte zu geben.<br />

Die Tierfigur von Kantza wirkt „mittel<strong>alte</strong>rlich“. - Man denkt an die<br />

Bedeutung des Löwen in der Heraldik der Neuzeit.<br />

Nach vielen Überlegungen ergab sich für mich ein Zusammenhang.<br />

Der Löwe wurde sicher von den westlichen Kreuzfahrern geschaffen.<br />

Schließlich war es einsichtig, daß diese ihre Wappen-Symbole auch<br />

in Stein nachbildeten.<br />

Nun war der Löwe nicht irgendeine Tierfigur. Die Sagenstadt Troja<br />

hatte bekanntlich einen Zweitnamen ILIUM oder ILJON, das LYON,<br />

lion, die französische LÖWEN-Stadt bezeichnet.<br />

Der Löwe von Stavros – Kantza im östlichen Attika steht nicht als<br />

einziges Beispiel für Löwenplastiken.<br />

Schon mehrmals erwähnt wurde in der attischen Nachbarlandschaft<br />

Böotien der angebliche Schlachtort Chaironeia (Heronia).<br />

Dort wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Bruchstücke eines<br />

monumentalen sitzenden Löwen wieder zusammengesetzt und auf<br />

einem Sockel aufgestellt (Abbildung 23).

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