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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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thedralen – ob gotisch oder romanisch – wurden in einem Zeitraum<br />

von weniger als einer Generation gelegt.<br />

Das antike Griechenland zwischen Franken und Türken<br />

Das Geschlecht der Hellenen ist in Europa ausgerottet. Schönheit<br />

der Körper, Sonnenflug des Geistes, Ebenmaß und Einfalt der Sitte,<br />

Kunst, Rennbahn, Stadt, Dorf, Säulenpracht und Tempel, ja sogar<br />

der Name ist von der Oberfläche des griechischen Kontinents verschwunden<br />

(Fallmerayer, 18).<br />

Diese Aussage des Byzantinisten Jakob Philipp Fallmerayer aus der<br />

Vorrede seiner 1836 erschienenen <strong>Geschichte</strong> der Halbinsel Morea<br />

während des Mittel<strong>alte</strong>rs ist klassisch geworden. Sie richtete sich<br />

gegen den unkritischen Philhellenismus, welcher in Westeuropa im<br />

Gefolge des griechischen Freiheitskampfes der 1820er Jahre aufkam.<br />

Fallmerayer behauptete, Morea – der antike Peloponnes – und das<br />

heutige Griechenland sei erst „im 9. Jahrhundert AD“ von Byzanz erobert<br />

und als „Slawischer Gau“, sogar als Verbrecherkolonie behandelt<br />

worden. Die ursprüngliche Bevölkerung seien Slawen gewesen.<br />

Diese und nicht die Dorer seien aus Norden eingewandert.<br />

Zwar bestreitet die heutige Wissenschaft diese These. Aber unleugbar<br />

sind die vielen slawischen Ortsnamen in Griechenland. Man muß<br />

also doch annehmen, daß dieses Land erst spät gräzisiert wurde.<br />

Die <strong>alte</strong> <strong>Geschichte</strong> Griechenlands ist auf jeden Fall ebenso verworren<br />

und unglaubwürdig wie diejenige des <strong>alte</strong>n Rom. Man muß sich<br />

durch einen Wust von Mythen, falschen Zuschreibungen und haltlosen<br />

Behauptungen hindurch kämpfen, um die Vergangenheit jenes<br />

Landes fassen zu können.<br />

Auch Fomenko hat das Problem des antiken und mittel<strong>alte</strong>rlichen<br />

Griechenlands an mehreren Stellen ausführlich behandelt (Fomenko,<br />

I, 187 ff.; History; vol. 1, 415 ff.; History, vol 2, 231 ff.).<br />

1955 ist ein Buch von Johannes Gaitanides: Griechenland ohne<br />

Säulen erschienen. Dieses setzte sich mit den politischen Problemen<br />

Griechenlands nach 1945, dem Bürgerkrieg und seinen Folgen auseinander.<br />

– Den Titel des Werkes kann man als Leitmotiv einer Betrachtung<br />

des <strong>alte</strong>n Griechenlands verwenden: Wenn man die antiken<br />

Säulen, die Akropolis und die anderen klassischen Stätten von

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