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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Die Quellenfrage oder der Beginn der Schriftlichkeit im<br />

18. Jahrhundert<br />

Die Quellen und ihr Alter<br />

Wir haben eine Auswahl baugeschichtlicher Zeugnisse aus der Griechen-<br />

und Römerzeit, der Romanik und Gotik kennengelernt. Diese<br />

zeichnen sich dadurch aus, daß sie einer behaupteten <strong>Geschichte</strong><br />

widersprechen und wir sie nicht genau datieren können. Die Bauwerke<br />

sind viel jünger als bisher angenommen und ihre zeitliche Distanz<br />

voneinander gering.<br />

Die heute gebräuchlichen Zeitstellungen und Epocheneinteilungen<br />

sind erst im 18. Jahrhundert entstanden. Der bereits genannte Historiograph<br />

Christoph Keller, genannt Cellarius führte „1688“ – vielleicht<br />

um 1750 - in seiner Historia universalis die heute beliebten Begriffe<br />

Altertum, Mittel<strong>alte</strong>r und Neuzeit ein.<br />

Dasselbe gilt für die plausible <strong>Geschichte</strong>, die erst in dem genannten<br />

Jahrhundert einsetzt. – Der Grund ist einsichtig: Eine zuverlässige<br />

Kenntnis vergangener Ereignisse setzt zuverlässige Datierungen voraus<br />

und umgekehrt. Und beide Dinge hängen vom Aufkommen<br />

schriftlicher Aufzeichnungen ab.<br />

Wie schon gesagt, hat die schriftliche Überlieferung – handschriftlich<br />

oder gedruckt -, welche in den Archiven und Bibliotheken vorhanden<br />

ist, eine strikte Zeitschwelle. Ich setze sie in die Zeit um 1730/40.<br />

Und da die heutige Anno Domini-Jahrzählung auch erst dann entstanden<br />

ist, so ist es im Grunde erst ab dieser Zeit erlaubt, so zu datieren.<br />

Hinter der genannten Überlieferungsschwelle gibt es keine sichere<br />

Erkenntnis. Die Daten und Inh<strong>alte</strong> stimmen nicht.<br />

Aber auch noch viele Jahrzehnte nach der genannten Schwelle gibt<br />

es keine wahre <strong>Geschichte</strong>. Die Überlieferung der ersten Zeit ist<br />

ganz von der Grossen Aktion bestimmt; es ist eine Geschichtsschöpfung,<br />

Geschichtsfälschung, Geschichtsdichtung – wie immer man es<br />

nennen mag.<br />

Das große Problem ist, daß bisher mit wenigen Ausnahmen die erfundene<br />

<strong>Geschichte</strong> vor der wahren <strong>Geschichte</strong> geglaubt wurde –<br />

mit allen Inh<strong>alte</strong>n und Datierungen.<br />

Zur Begründung wird gesagt, es hätten sich glaubwürdige Quellen<br />

vor der Geschichtsschwelle erh<strong>alte</strong>n.

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