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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Das heilige Land des Glaubens war zuerst in Westeuropa, vor allem<br />

in Süditalien angesiedelt. In der Folge wurden auch in anderen Regionen<br />

heilige Landschaften ausgedacht und eingerichtet.<br />

Wenn heute das heilige Land mit dem Land Palästina in der Levante<br />

verbunden wird, so ist das ein Ergebnis der Kreuzzüge und eines<br />

Kampfes zwischen Heiden- und Judenchristentum um einen historischen<br />

Primat. – Und dies geschah nicht vor tausend, sondern vor<br />

weniger als dreihundert Jahren.<br />

Falsche geschichtliche Annahmen verzerren also die heutigen politischen<br />

Entscheidungen.<br />

Schon vor Jahrzehnten habe ich in einem amerikanischen Buch gelesen:<br />

Wir machen neue Erfahrungen, aber fällen Entscheidungen in<br />

ver<strong>alte</strong>ten Vorstellungen und Begriffen.<br />

Das <strong>alte</strong> Geschichtsbild ist zäh und kaum aus den Köpfen und Institutionen<br />

zu verdrängen. Nicht einmal ein Wechsel der Weltanschauung<br />

konnte ihm bisher etwas anhaben.<br />

Ein Beispiel dafür ist die Spartakus-<strong>Geschichte</strong>. Für den Sozialismus<br />

und Kommunismus gilt diese Legende als Musterbeispiel für einen<br />

historisch belegten Klassenkampf. – Aber die Analyse in diesem<br />

Buch hat gezeigt, daß Spartakus eine christliche Märtyrergeschichte<br />

darstellt: Die Atheisten verehren eine Heiland-Legende!<br />

Ein neues Geschichtsbild ist nötig, zuerst nicht wegen der besseren<br />

Erkenntnis, sondern als Voraussetzung für richtiges politisches Handeln.<br />

Ein zeitgeschichtliches Beispiel soll illustrieren, was geschieht, wenn<br />

man überholte Anschauungen weiterpflegt.<br />

1969 veröffentlichte der russische Dissident Andrej Amalrik eine<br />

Schrift mit dem Titel Kann die Sowjetunion das Jahr 1984 erleben?<br />

Der Schriftsteller wies darin nach, daß das totalitäre Sowjetreich an<br />

unüberbrückbaren inneren Widersprüchen leide und deshalb nicht<br />

mehr lange existieren könne.<br />

Die Schrift war in der damaligen Sowjetunion natürlich verboten und<br />

kursierte dort nur als Samisdat, in privat gedruckten und verbreiteten<br />

Exemplaren.<br />

Im Westen, wo das Pamphlet gedruckt erschien, hatte man Mühe,<br />

der unerbittlichen Prognose von Amalrik zu folgen. Man erkannte die<br />

inneren Schwächen der Sowjetunion nicht richtig.

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