08.03.2013 Aufrufe

Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

221<br />

re Millionen Dollar heutiger Währung der damaligen Sowjetregierung<br />

abzukaufen.<br />

Uwe Topper hat detailliert nachgewiesen, daß die angeblich „aus<br />

dem 5. Jahrhundert AD“ stammende Vollbibel aus dem Katharinen-<br />

Kloster im Sinai von ihrem Entdecker, dem österreichischen Bibel-<br />

Forscher Constantin von Tischendorf um 1850 veranlaßt worden ist<br />

(Topper: Fälschungen, 221 ff.).<br />

Man erinnert sich, daß die Bundesrepublik Deutschland 1983 zwanzig<br />

Millionen Dollar bezahlt hat, um das Evangeliar Heinrichs des<br />

Löwen zu erwerben.<br />

Zwanzig Jahre später wiederholte jener Staat das Gleiche mit dem<br />

Erwerb der Nibelungen-Handschrift C für zehn Millionen. – Der<br />

Glaube macht die Preise, nicht der innere Wert.<br />

Der Schweizer Industrielle Martin Bodmer sammelte seit den 1920er<br />

Jahren Tausende von Handschriften, Büchern und Schriftstücken.<br />

Ihn beseelte der Wunsch, wichtige und vor allem älteste schriftliche<br />

Dokumente der Menschheit in einer repräsentativen Auswahl zu besitzen.<br />

Die bereits genannte Stiftung Bodmer in Cologny bei Genf ist<br />

so zu einem einzigartigen Ort geworden, wo sich berühmte und vor<br />

allem „ur<strong>alte</strong>“ Manuskripte finden – und logischerweise viele Fälschungen<br />

sogar des 20. Jahrhunderts.<br />

Es spielt keine Rolle, ob man in die Bodmeriana nach Genf, in die<br />

Stiftsbibliothek Sankt Gallen oder ins Vatikanische Archiv geht:<br />

Nirgends wird man gedruckte oder handschriftliche Texte finden, die<br />

ein Alter von drei Jahrhunderten haben. Der Zeithorizont der schriftlichen<br />

Überlieferung läßt sich nicht durchbrechen.<br />

Die <strong>Geschichte</strong> der Beschreibstoffe bestätigt keine <strong>alte</strong> Schriftüberlieferung,<br />

sondern widerlegt sie. Papyrus, Pergament und Papier haben<br />

keine nachweisbare historische Dimension; sie wollen nur eine<br />

vortäuschen.<br />

Die verkehrte „mittel<strong>alte</strong>rliche“ Schriftentwicklung<br />

Mittel<strong>alte</strong>r ist eine schöne Wissenschaft. Über tausend Jahre gab es<br />

in Europa einen einzigen Glauben, einen einzigen Kaiser, eine unwidersprochene<br />

Bibel, autoritative Kirchenväter und antike Autoren. Es<br />

gab ferner die einigende Gelehrtensprache des Lateins, das sich<br />

über den gigantischen Zeitraum nicht veränderte, so wenig wie die<br />

eine Religion. – Eigentlich schade, daß die bösen Reformatoren kamen<br />

und die Einheit der Christenheit sp<strong>alte</strong>ten!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!