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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Aber wie reimt sich das zusammen: Trockenmauern ohne Mörtel,<br />

dafür aber Eisen oder sogar Stahl in früher Zeit?<br />

80<br />

Die technische Entwicklung der Vorgeschichte ist voll von Rätseln,<br />

die schwer zu lösen sind. Die etablierte Wissenschaft geht solchen<br />

heiklen Fragen aus dem Weg. Die tradierten Buchweisheiten und die<br />

barocke Scaliger-Chronologie sollten offenbar jeden Zweifel überflüssig<br />

machen.<br />

Doch es gibt Ausnahmen.<br />

Ende des 19. Jahrhundert hat August von Cohausen eine kritische<br />

<strong>Geschichte</strong> der Bauweisen in <strong>alte</strong>r Zeit veröffentlicht (Cohausen,<br />

1898). Dabei ging er von eigenen Betrachtungen aus, nicht von den<br />

Zuschreibungen und Deutungen der Historiker.<br />

Cohausen untersuchte auf diese Weise etwa den Limes, die bekannte<br />

Grenzlinie zwischen den Römern und Germanen in Süd- und<br />

Südwestdeutschland. Sein Fazit ist, daß diese Befestigung unmöglich<br />

eine primär militärische Bedeutung gehabt haben kann:<br />

Der römische Grenzwall war an sich nicht zu verteidigen, aber er<br />

stellte eine sichtbare Rechts- und Zollgrenze dar zwischen den freien<br />

Deutschen und den Römern …. Wir h<strong>alte</strong>n ... weder die Teufelsmauer<br />

noch den Pfahlgraben für Anlagen zu militärischen Zwecken,<br />

sondern für Grenzmarken zum Zollschutz (Cohausen, 101, 103).<br />

Doch erst Fomenko und sein Kreis der Neuen Chronologie haben für<br />

ihre geschichtskritischen Überlegungen systematisch die Entwicklung<br />

der Technik und der Technologie befragt.<br />

Schon Fomenkos Werk von 1994 enthält gewisse Bemerkungen zu<br />

diesem Thema. Und in seinem neuesten übersetzten Werk von<br />

2003/2005 bilden technikgeschichtliche Aspekte einen wichtigen Teil<br />

der Argumentation.<br />

Aus dem Fomenko-Kreis ist auch die History of civilization (Livre de<br />

civilisation) hervorgegangen, ursprünglich auf Russisch erschienen,<br />

aber ins Englische und Französische übersetzt (2002).<br />

Das Buch der Zivilisation hat seine Schwächen: Die Übersetzung ist<br />

schlecht, der Umfang und Inhalt der einzelnen Beiträge des Sammelbandes<br />

unterschiedlich. Trotzdem bedeutet das Buch einen Meilenstein<br />

für eine Neubetrachtung der Technikgeschichte. Vielen gestellten<br />

Fragen zu <strong>alte</strong>n Bauten und Artefakten wird die konventionelle<br />

Wissenschaft in Zukunft nicht mehr ausweichen können.<br />

Bereits das von Garri Kasparov geschriebene Vorwort formuliert einige<br />

grundsätzliche Überlegungen zur Kulturgeschichte.

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