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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Da sind zuerst die großen frühchristlichen Basiliken in Rom und Jerusalem,<br />

die Kirchen von Ravenna, die karolingische und ottonische<br />

Architektur in Mitteleuropa.<br />

Die Pfalzkapelle von Aachen gehört dazu, auch die Kaiserdome von<br />

Speyer, Worms und Mainz.<br />

Romanisch sind auch die Klosterarchitektur von Cluny und die Vielzahl<br />

von romanischen Kirchen von Nordspanien über Frankreich, Italien<br />

bis nach Syrien und Armenien.<br />

Der romanische Sakralbau wird mit einer göttlichen Himmelsburg<br />

verglichen. Er hat häufig tatsächlich Entlehnungen aus der <strong>alte</strong>n Festungsarchitektur.<br />

Und das ikonographische Programm der Romanik mutet mit seinen<br />

Ungeheuern und Fabelwesen, aber auch mit seinen karikaturistischen<br />

Porträts und den obszönen Darstellungen fremdartig an. – Es<br />

ist richtig, daß hier eine mehr heidnische als christliche Glaubenswelt<br />

dargestellt wird.<br />

Auch in der Romanik läßt sich an ein paar Fingerzeigen ein schneller<br />

kultureller und religiöser Wandel ablesen.<br />

Die ersten Kirchen wie der erwähnte Bau von Saint-Martin-de-<br />

Boscherville waren umgebaute gallorömische Viereckstempel.<br />

Aber noch die Baukunst der Cluniazenser zollt Respekt vor den römischen<br />

Ruinen des burgundischen Gebiets (Koch, 116).<br />

Die altchristlichen Kirchen sind also in enger Anlehnung an die kurz<br />

vorher zerstörte römische Baukultur entstanden.<br />

Die neue Religion konnte sich offenbar zuerst nur im Schutze von<br />

spätrömischen Kastellen entwickeln.<br />

Viele frühe Kirchen und Kapellen entstanden innerhalb von Festungen<br />

oder an diese angelehnt. Erst nach und nach emanzipierte sich<br />

der neue Glaube. Die Sakralbauten wurden größer und rückten gegen<br />

die Mitte der neuen „mittel<strong>alte</strong>rlichen“ Städte vor.<br />

Romanische Gotteshäuser standen häufig fuori le mura, außerhalb<br />

der nachrömischen Stadtumwallungen. Die Peterskirche in Rom entstand<br />

auf dem städtischen Vorgelände, mehrere dortige Basiliken<br />

wie San Paolo und Sant’Agnese ebenfalls.

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