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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Da ist zuerst festzuh<strong>alte</strong>n, daß es bedeutende Bauten der westlichen<br />

Herrschaft über Griechenland gibt.<br />

Am deutlichsten sind die Spuren des Westens in Morea. Diese große<br />

Halbinsel war fest in der weltlichen und geistlichen Hand Westeuropas.<br />

Die „mittel<strong>alte</strong>rlichen“ Hinweise werden in der einseitig klassischen<br />

Sichtweise Griechenlands ignoriert. Sogar die Reiseführer übergehen<br />

in skandalöser Weise die meisten Stätten. – Nur die Ruinenstadt<br />

Mistra kann sich zwischen den „klassischen“ Orten und den „mykenischen“<br />

Burgen knapp behaupten.<br />

Daß jenes westliche, „mittel<strong>alte</strong>rliche“ Morea im wissenschaftlichen<br />

Bewußtsein existiert, ist das Verdienst von Auguste Bon. Dieser<br />

schuf in seinem umfangreichen, reich bebilderten Werk (Bon, 1969)<br />

eine wertvolle Dokumentation, die viele Hinweise zum lateinischen<br />

Griechenland liefert.<br />

Morea war zuerst ein Burgenland und als solches stark befestigt.<br />

Das erwähnte Mistra mochte wohl die Rolle eines zentralen Ortes<br />

spielen, aber sicher nur im Verbund mit anderen Festungen.<br />

Der Platz reicht nicht aus, um nur die größten Burgen und ihre wichtigsten<br />

Merkmale zu beschreiben.<br />

Die imposante Burg von Chlemoutsi, französisch Clermont, überrascht<br />

durch ihre Ausmaße und das polygonale Mauerwerk des<br />

Réduit und der Umfassungsmauer. – Und die Hallen der inneren<br />

Burg sind im gotischen Stil erbaut und werden uns noch bei den<br />

Kreuzfahrerburgen der Levante beschäftigen.<br />

Clermont auf dem Peloponnes hat einen ähnlichen Grundriß wie das<br />

bekannte Schloß Chillon am Genfersee.<br />

Clarence, griechisch Glarentza, ist eine weitläufige Burg über einem<br />

Steilhang am äußersten westlichen Ende der Halbinsel und scheint<br />

als Anlegestelle für Schiffe gedient zu haben.<br />

Das mächtige Schloß des Hafens von Patras hat deutliche Anklänge<br />

an das Hafenschloß von Lerici an der Riviera di Levante.<br />

An der Burg von Nauplia fällt ein runder Turm in der Umfassungsmauer<br />

auf. Dieser wurde später von den Venezianern durch eine<br />

Verkleidung mit polygonalem Mauerwerk vergrößert und verstärkt.<br />

Im Schloß von Larissa in Argos sieht man spitze Mauerverstärkungen<br />

an der Innenseite der Umfassungsmauer und an der Außenmauer<br />

des Réduit.

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