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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Die Kreuzzüge sind von den Geschichtserfindern als Unternehmungen<br />

von abnehmender Intensität und Glaubwürdigkeit komponiert<br />

worden.<br />

Der Erste Kreuzzug war im Grunde der einzige. Dort zog ein westliches<br />

Christenheer unbeirrt aller Entbehrungen und Mühsale gen Osten<br />

und eroberte als Krönung des Ganzen die Stadt Jerusalem für<br />

die Christenheit zurück.<br />

Die übrigen Kreuzzüge wurden mit stets geringerer Begeisterung geführt,<br />

endeten vorzeitig oder ergebnislos, wenn sie sich nicht sogar<br />

gegen fremde Ziele wie Portugal oder Konstantinopel richteten.<br />

Schließlich kam es sogar zu lächerlichen Aktionen wie dem besagten<br />

Kinderkreuzzug.<br />

Der diplomatische Kreuzzug Friedrichs von Hohenstaufen wirkt auch<br />

sehr schwach.<br />

Hinter dieser Anordnung der Ereignisse scheint eine Absicht durch.<br />

Die Kreuzzüge endeten als Fehlschlag, der sich nicht verheimlichen<br />

ließ. Man behalf sich damit, daß man die Einzelteile in einer Art decrescendo<br />

komponierte, die vom Heroischen bis hin zum Lächerlichen<br />

reichten. – So wurde der schimpfliche Verlust des Heiligen<br />

Landes halbwegs plausibel gest<strong>alte</strong>t.<br />

Klar wird auch, wie franzosenlastig die Kreuzzüge sind. Die Idee<br />

wurde in Frankreich geboren; und von dort brachen alle Kriegszüge<br />

auf.<br />

Die wichtigsten Quellen zur Kreuzzugs-<strong>Geschichte</strong> beweisen schon<br />

im Titel, welche Nation hier besonders tätig war:<br />

Gesta francorum et aliorum Hierosolimitanum, Historia Francorum<br />

qui cepüerunt (!) Jherusalem (!), Gesta Dei per Francos, Histoire anonyme<br />

de la première croisade.<br />

Die meisten Chroniken schildern bloß den Ersten Kreuzzug. Nur wenige<br />

decken die Folgezeit ab, wie etwa die Historia rerum in partibus<br />

Transmarinis gestarum eines Wilhelm von Tyrus. – Doch auch diese<br />

reicht nur bis zum Jahr „1197“.<br />

Die französischen See-Unternehmungen gegen das Nildelta und gegen<br />

Tunis haben wenigstens wieder einen relativen Wahrheitsgehalt.<br />

Sie beweisen, daß die Kreuzzüge vor allem von den Franken getragen<br />

wurden.<br />

Einige weitere Einzelheiten der Kreuzzüge erweisen sich als aufschlußreich<br />

im allgemeinen Zusammenhang.

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