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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Die Werke von Scaliger, Calvisius und Petavius existieren in Druckform,<br />

bringen die ersten gängigen vierstelligen Jahrzahlen im Anno<br />

Domini-Stil und mit arabischen Ziffern. – Alle handschriftlichen Quellen,<br />

die wir haben, verwenden dieses chronologische System.<br />

Die drei Chronologen haben also sicher erst im 18. Jahrhundert gewirkt.<br />

Vor dieser Zeit kann es also keine plausiblen Datierungen und<br />

Jahrzahlen gegeben haben. – Die schriftliche Überlieferung bedingte<br />

eine anerkannte Jahrzählung.<br />

Der weltweite Siegeszug der Scaliger-Chronologie wird noch heute<br />

nicht richtig wahrgenommen. Die Geschichtswissenschaft verwendet<br />

ein Datierungssystem, das vor weniger als dreihundert Jahren entstanden<br />

ist. Aber damit glaubt man Jahrtausende rückwärts Kulturen<br />

und Ereignisse datieren zu können. – Die Scaliger-Aporie ist offenkundig.<br />

Sinn-Namen: von Vespasian über die Germanen bis<br />

Luther<br />

Bücher haben ihre Schicksale. Das gilt besonders von der ältesten<br />

Überlieferung. In ihnen ist keine wahre <strong>Geschichte</strong> enth<strong>alte</strong>n, sondern<br />

nur Sinngeschichte.<br />

Dasselbe gilt von den <strong>alte</strong>n Namen, ob Personennamen oder Ortsnamen.<br />

Auch in ihnen entspricht die Bedeutung häufig dem Inhalt.<br />

Im ersten Band seines Werkes über die statistischen Analysen legt<br />

Fomenko in prägnanter Form seine Erkenntnisse über die <strong>alte</strong>n Namen<br />

und deren Bedeutung dar (Fomenko, I, 112 f.):<br />

Die <strong>alte</strong>n Namen haben nicht die heutige nominale Bedeutung. Sie<br />

sind vielmehr Übernamen oder Spitznamen, welche hervorragende<br />

Charaktereigenschaften oder die hauptsächliche Bedeutung und<br />

Funktion ihres Trägers enth<strong>alte</strong>n, sei dies nun ein Volk, eine Figur<br />

oder ein Ort.<br />

Diese Erkenntnis wird einsichtig, wenn man sich etwa daran erinnert,<br />

wie viele Herrscher Spätroms den Bedeutungskreis von lateinisch<br />

constans = standhaft tragen: Constantinus, Constantius, Constans.<br />

Man ergänzt gleich, daß viele Herrscher von der Geschichtserfindung<br />

oft summarisch benannt wurden. – Die Standhaftigkeit des<br />

christlichen Glaubens sollte schließlich ganze Dynastien auszeichnen.<br />

Weil die <strong>alte</strong> <strong>Geschichte</strong> auf wenige Vorlagen zurückgeht, sind „antike“<br />

gleichartig mit „mittel<strong>alte</strong>rlichen“ und sogar neuzeitlichen Namen.

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