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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Uwe Topper widmet diesem himmlischen Philosophen auf dem Kaiserthron<br />

ein eigenes Kapitel (Topper: Grosse Aktion, 62 ff.).<br />

Marcus Aurelius war der Lieblingskaiser der Renaissance. Das bezeugen<br />

über hundert Büsten, die von ihm im ganzen Gebiet des<br />

Römischen Reiches gefunden wurden.<br />

Der Nimbus des Philosophen-Kaisers beruht vor allem auf seinen<br />

Selbstbetrachtungen, griechisch eis ton heauton, welche Mark Aurel<br />

in dem Legionslager Carnuntum an der Donau bei Wien geschrieben<br />

haben soll.<br />

Weshalb ein lateinischer Kaiser plötzlich Griechisch schreibt und mitten<br />

in Kämpfen gegen Barbaren zu philosophieren beginnt, wird<br />

nicht erklärt; auch nicht, wie das Manuskript überlebt haben soll.<br />

Das Buch soll „1559“ in Zürich zum ersten Mal gedruckt worden sein.<br />

– Doch vor etwa 1740 sind diese pseudoantiken christlichen Ermahnungen<br />

an sich selbst nicht denkbar.<br />

Mit dem Galimathias der Selbstbetrachtungen wird Mark Aurel endgültig<br />

eine Idealgestalt, die nie gelebt haben kann, ein humanistisch<br />

neu formulierter Jesus, der außerhalb von Zeit und Raum den europäischen<br />

Gestaltungswillen verkörpert (Topper: Grosse Aktion, 68).<br />

Die Legende von Mark Aurel umrankt selbst Kunstwerke.<br />

Bekanntlich steht in Rom auf dem Kapitol vor der Kirche Aracoeli =<br />

Altar des Himmels eine berühmte bronzene Reiterstatue, die Mark<br />

Aurel darstellt (vgl. darüber auch: Fomenko: History, vol. 1, 379 ff.).<br />

Zuerst war dieser Marcus Aurelius vor der <strong>alte</strong>n Lateran-Kirche aufgestellt.<br />

- Maarten van Heemskerck, der große holländische Zeichner<br />

in Rom, bildete die Statue noch dort ab.<br />

Von dieser Reiterstatue glauben die Historiker genau zu wissen, daß<br />

sie „am 12. Oktober 166 AD“ (!), anläßlich eines Triumphes gegen<br />

die Parther aufgestellt wurde. – 1800 Jahre also soll das Kunstwerk<br />

mit göttlicher Hilfe erfolgreich den irdischen Kräften der Korrosion<br />

widerstanden haben.<br />

Vor allem aber hat dieser angebliche Mark Aurel das ganze tausendjährige<br />

„Mittel<strong>alte</strong>r“ überstanden. In jener unendlich langen Ära war<br />

Metall knapp, und jedes heidnische Bildnis wurde unnachsichtig eingeschmolzen.<br />

Die Reiterstatue jedoch blieb unberührt. Die Geschichtsfälscher der<br />

Renaissance behaupteten frech, das Bildwerk sei deshalb erh<strong>alte</strong>n<br />

geblieben, weil man den Reiter für ein Porträt des christenfreundlichen<br />

Kaisers Konstantin den Grossen geh<strong>alte</strong>n habe!

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