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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Doch angeblich stammt der erste Bau des Pantheons von Agrippa<br />

zur Zeit des Augustus. Und Hadrian habe den heutigen Rundbau errichtet.<br />

Dem widerspricht aber eine Inschrift von Septimius Severus und Caracalla,<br />

welche von einer Renovation des Pantheons berichtet. Das<br />

Bauwerk sei nämlich wegen großen Alters zusammengefallen (Urbs<br />

Roma, 187). – Wie kann ein Tempel nach nur etwa siebzig Jahren<br />

schon in Ruinen sein?<br />

Doch auch unter der Annahme, daß das Pantheon erst unter den<br />

Severern erbaut wurde, bleibt das unlösbare Problem, die wunderbare<br />

Erhaltung eines Kuppelbaus bis in die Neuzeit zu erklären.<br />

Auch dafür haben die Geschichtsfälscher etwas ausgedacht:<br />

Der Rundbau sei deswegen so gut erh<strong>alte</strong>n, weil er zur Zeit von Kaiser<br />

Phokas, „kurz nach 600 AD“, in eine christliche Kirche umgewandelt<br />

wurde!<br />

Doch zwischen „200 AD“ und „600 AD“ klafft eine horrende Zeitlücke<br />

von 400 Jahren. Wer erklärt für diesen Zeitraum den Unterhalt des<br />

Baus, vor allem in nachheidnischer Zeit?<br />

Die Kuppel des Pantheons stellt bekanntlich den oberen Teil einer<br />

Kugel dar, deren virtueller unterer Teil den Boden berührt. Zusammen<br />

mit dem kreisrunden Grundriß, der sphärischen Raumstruktur<br />

und der Siebenzahl der Wandnischen deutet dieser Bau astrologische,<br />

astronomische und kosmologische Vorstellungen an, die erst<br />

in der Renaissance möglich sind.<br />

Und ebenso läßt sich die antike Entstehung des Pantheons von der<br />

Wölbungstechnik her widerlegen.<br />

Die Kunstgeschichte behauptet, daß die phänomenale Gewölbespannweite<br />

des Baus von 43, 2 Metern erst wieder in der Renaissance<br />

erreicht worden sei: Die Kuppel des Doms von Florenz sei<br />

nahe herangekommen, doch erst jene des Petersdoms habe sie<br />

übertroffen.<br />

Die Kuppel des Pantheons ist aus römischem Beton (opus caementicium)<br />

errichtet. Dieser kann dank der Beimischung von leichter<br />

Puzzolan-Erde größere Wölbungen überspannen als mit einer gewöhnlichen<br />

Technik. Die Technologie des <strong>alte</strong>n Betons ist jedoch<br />

erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts glaubwürdig.<br />

Das Pantheon ist kein einzelnes Bauwerk. Die Wölbetechnik mit römischem<br />

Beton und mit kassettierten Decken belegen auch die „spätrömischen“<br />

Gewölbe in den monumentalen Ziegelbauten der Cara-

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