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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Boccaccio, Petrarca, Dante und Thomas von Aquin sind hier aus der<br />

angeblichen hoch- und spätmittel<strong>alte</strong>rlichen Geisteswelt ausgewählt<br />

worden.<br />

Auch alle anderen „mittel<strong>alte</strong>rlichen“ Persönlichkeiten, von Johannes<br />

Scotus Eriugena über Petrus Abälard bis zu Bonaventura, Albertus<br />

Magnus, Vinzenz von Beauvais oder Nikolaus von Cues, müssen in<br />

die Neuzeit verschoben werden. – Es gibt keine plausible Geistigkeit<br />

vor der genannten Zeitschwelle.<br />

Antike und mittel<strong>alte</strong>rliche Schriftsteller und Künstler<br />

und ihre neuzeitlichen Parallelen<br />

Bei der rätselhaften Gestalt von Petrarca wurde im letzten Kapitel ein<br />

wichtiger Themenkreis ausgelassen.<br />

Dieser Dichterfürst gilt als Italiener. Aber schon genannt wurde, daß<br />

Petrarca unter anderem auch in Flandern umher reiste und in Lüttich<br />

Cicero-Manuskripte entdeckte.<br />

Dann ist unbedingt zu erwähnen, daß Petrarca neben Briefen an antike<br />

Autoren auch Lebensbeschreibungen berühmter Männer verfaßte.<br />

Hier müssen wir hellhörig werden: Auch der antike Schriftsteller Plutarch<br />

aus Chaironeia in Böotien schrieb bekanntlich auf Griechisch<br />

eine umfangreiche Sammlung von insgesamt 24 Parallelbiographien<br />

(bioi paralleloi). Darin werden je einer griechischen eine römische<br />

Persönlichkeit gegenübergestellt; also etwa Alexander – Caesar,<br />

Theseus – Romulus, Lysander – Sulla, Agesilaos - Pompejus, Kleomenes<br />

– Tiberius Gracchus.<br />

Fomenko vermutet deshalb, daß Petrarca das Renaissance-Pendant<br />

von Plutarch sei (Fomenko: History, vol. 1, 410 ff.).<br />

Die Vermutung ist richtig. Man braucht nur einige wichtige Daten von<br />

Plutarch und Petrarca zu vergleichen.<br />

Der Name PLUTARCHOS liest sich klar als eine leichte Verformung<br />

von PETRARCA.<br />

Schon gesagt wurde, daß Petrarca starke Beziehungen zu Flandern,<br />

also Belgien hatte. – Doch auch der „antike“ Plutarch kommt von<br />

dort: Böotien, das ist Belgien, wie wir vorher gesehen haben (vgl.<br />

Tabelle 2).<br />

Nun erklärt sich, weshalb Petrarca nicht nur im italienischen Verona,<br />

sondern auch im belgischen Lüttich Cicero-Handschriften fand.

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