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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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4.7 Zusammenfassung<br />

Bearbeiter: Christa Alheit und Michael Tycher<br />

Zur Bildung <strong>des</strong> Merkmals „Sensibilität“ konnten aus dem Kapitel „Die<br />

Rezipienten“ eine Reihe von Erkenntnissen gewonnen werden. Grundsätzlich<br />

wurde zunächst festgestellt, daß mediale Produkte im „Special-Interest-<br />

Bereich“ eine besondere Rezipientennähe erfordern. Mit dieser Leserkenntnis<br />

können ganz spezielle Interessen der Rezipienten bedient werden.<br />

Zunächst wurden Kenntnisse über Autoimmunkrankheiten und deren<br />

Symptome und Verläufe dargelegt. Ferner konnte gezeigt werden, daß das<br />

Arzt-Patientverhältnis bei den Konsumenten einer Informationszeitschrift eine<br />

wichtige Rolle spielt. Hierbei ist nicht nur die oberflächliche Beziehung zu<br />

berücksichtigen, sondern auch die Funktion <strong>des</strong> Arztes als Interaktionspartner.<br />

Zudem wurden die verschiedenen Krankheitsstadien von<br />

Autoimmunkrakheiten dargestellt. Hier konnte eine Forderung aufgestellt<br />

werden: Den einzelnen Stadien und ihrer psychologischen Bedeutung sollte in<br />

den Medien mehr sensible Beachtung geschenkt werden. Darüber hinaus<br />

konnten Erkenntnisse über verschiedene Patiententypen gewonnen werden.<br />

Ferner wurde ein Blick auf das soziale Umfeld chronisch kranker Menschen<br />

geworfen werden. Hierbei zeigte sich, daß medizinische Publikationen die<br />

Probleme der Angehörigen der Zielgruppe stärker berücksichtigen sollten.<br />

Hierzu konnten einzelene Verhaltensweisen herausgearbeitet werden. <strong>Ein</strong><br />

weiteres zentrales Ergebnis der Fallstudie war die berufliche Situation. Es<br />

konnte gezeigt werden, mit welchen psychologischen Konflikten die<br />

Betroffenen konfrontiert sind. Dabei wurde zwischen den Verhaltensweisen<br />

von Arbeitgebern und Kollegen differenziert. <strong>Ein</strong> weiteres Ergebnis lieferte die<br />

Betrachtung der Selbsthilfegruppen. Sie sind Anlauf- und Informationsstellen.<br />

Zudem wurden die unterschiedlichen Positionen der Kranken zu diesen<br />

Kontaktstellen dargestellt. Abschließend wurde das Thema Pflege<br />

angesprochen und festgestellt, daß rechtliche Beratung und das<br />

<strong>Ein</strong>fühlungsvermögen <strong>des</strong> sozialen Umfel<strong>des</strong> stärkere Berücksichtigung in der<br />

Berichterstattung finden sollte.<br />

In einem weiteren Abschnitt wurde die wichtige Funktion von Therapien<br />

untersucht. Hierbei konnte die psychologische Komponente bei erfolgloser<br />

Heilbehandlung dargelegt werden. Desweiteren wurde in diesem<br />

Zusammenhang die besondere Stellung der Medien als Übermittler von<br />

Therapieangeboten hervorgehoben. Letztlich konnte festgestellt werden, daß<br />

die Rezipienten eine hohe Experimentierbereitschaft mit Therapien besitzen.<br />

Dabei sind sie bereit, auch von den schulmedizinischen Wegen abzuweichen.<br />

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