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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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erhebliche Portion Gleichgültigkeit in Verbindung mit Inkompetenz sind<br />

charakteristisch für den gegenwärtigen Zustand der DMSG.<br />

Die Gründung von unabhängigen Gruppen will die DSMG verhindern, sogar<br />

mit anwaltlicher Hilfe und Drohungen. Bestandssicherung ist die Devise, ein<br />

weiterer Grundsatz scheint das <strong>Ein</strong>frieren von medizinischen Erkenntnissen<br />

zu sein. Ärzte (auch der Schulmedizin zugehörend) fragen sich, warum neue<br />

Forschungsansätze von der DMSG nicht an die Patienten weitergegeben<br />

werden.<br />

Eigene Forschung? Da kommen Zweifel auf. <strong>Ein</strong> unangreifbarer ärztlicher<br />

Beirat besitzt das Forschungsmonopol in Deutschland. Ausländische<br />

Neurologen (zum Beispiel der Schweizer Prof. Dr. Ludwig Kappos) werden<br />

von der Überprüfung noch nicht zugelassener Medikamente ausgeschlossen.<br />

Auch deutsche Ärzte mit vernünftigen schulmedizinischen Ansätzen werden<br />

ausgegrenzt. Medikamente werden nur dann ernst genommen, wenn<br />

Pharmaunternehmen einflußreichen Ärzten ausreichend Geld zahlen (der Fall<br />

Serono in Würzburg). Insiderkreise bemängeln die Passivität der DMSG: „Viel<br />

Rotation, keine Bewegung!“ In den Vorständen sitzen Verwaltungsjuristen und<br />

Mediziner, die Patientenbeiräte sind schweigsames Dekor mit eingeschränkter<br />

Daseinsberechtigung. Sie stellen eine Verhöhnung der legitimen Interessen<br />

von kranken Mitgliedern dar.<br />

<strong>Ein</strong>e einheitliche Stellungnahme zu neuen wissenschaftlichen Ergebnissen<br />

gibt es nicht. Auf verschiedenen Ebenen wird mit geteilter Zunge gesprochen.<br />

Erschreckend sind Bewertungen zu neuen Medikamenten: „Ja, wenn Sie es<br />

selbst bezahlen wollen, dann nehmen Sie es doch!“ Diese DMSG, sehr<br />

geehrter Herr Minister, dürfte seit geraumer Zeit keine repräsentative<br />

Interessenvertretung für MS-Betroffene mehr sein. Erschütternd an der<br />

heutigen Verfassung der DMSG ist nicht nur ihre totalitäre Selbstherrlichkeit,<br />

sondern besonders ihre Verweigerungshaltung. Ich werfe der DMSG im<br />

Namen vieler MS-Kranker vor, daß sie MS-Forschung behindert und ihre<br />

Position ausnutzt. Für das öffentliche Gesundheitswesen ist die DMSG somit<br />

nicht mehr uneingeschränkt tragbar.<br />

Sehr geehrter Herr Minister Seehofer, bitte überprüfen Sie, ob und wie lange<br />

Sie noch aus Steuergeldern Zuschüsse an die DMSG weiterreichen wollen.<br />

Hochachtungsvoll<br />

MS-Selbsthilfe<br />

Klaus Josten,<br />

- Vorsitzender<br />

Lesen Sie hierzu auch das Leserpodium auf Seite 13!<br />

Aus den Universitäten und Labors<br />

Multiple Sklerose-Forschung aus aller Welt: Das Wichtigste zusammengefaßt<br />

Alternativmedizin hat keine<br />

Wirkung bei MS<br />

Wissenschaftler <strong>des</strong> Odense University Hospitals in Dänemark haben in einer<br />

fünf Jahre dauernden Untersuchung festgestellt, daß Behandlungen der MS<br />

mit schulmedizinisch nicht gebräuchlichen oder alternativen Methoden den<br />

Verlauf der Krankheit nicht beeinflussen können. Während <strong>des</strong><br />

Untersuchungszeitraums wurden insgesamt 49 Patienten, die auf<br />

schulmedizinsche Betreuung verzichteten, regelmäßig untersucht und befragt.<br />

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