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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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9 Mitteilungsblatt der DMSG, Nr. 163, 2/1994, S. 7.<br />

10 H. Harmsen, zitiert nach E. Klee, Was sie taten, was sie wurden, Frankfurt<br />

a. Main 1987, S. 150.<br />

11 Hierzu: K.-D. Godau-Schüttke, Die Heyde/Sawade-Affaire in: Die<br />

Normalität <strong>des</strong> Verbrechens hg. von H. Grabitz u.a., Berlin 1994, S. 444-479.<br />

Zur Liste der Mitwisser, die der Untersuchungsbericht <strong>des</strong> Landtags nennt,<br />

siehe: E. Klee, Was sie taten, was sie wurden, S. 26-27.<br />

12 GStA Frankfurt, Ks 2/63 und Js 17/59.<br />

13 E. Klee, Was sie taten, was sie wurden, S. 38.<br />

14 Mitteilungsblatt der DMSG, Nr. 85, Winter 74/75, S. 105.<br />

15 E. Klee, Was sie taten, was sie wurden, S. 133.<br />

16 Zu Ewald siehe seine Ablehnungsbegründung von 1940, abgedruckt in:<br />

Aktion T4, hg. von Götz Aly, S. 60 - 64.<br />

Buch-Tip zum Titel-Thema<br />

Udo Sierck und Nati Radtke untersuchen in diesem Buch die Rolle der<br />

medizinischen Experten in zahlreichen Behindertenvereinigungen und gemeinnützigen<br />

<strong>Ein</strong>richtungen. Im Mittelpunkt steht das zur Zeit wachsende<br />

Interesse an vorgeburtlichen Kontrollen und genetischer Beratung. Die<br />

Autoren gehen den sachlichen und personellen Verbindungen nach, die<br />

zwischen diesen Angeboten und Forschungen zur Eugenik der NS-Zeit<br />

bestehen. U. Sierck, N. Radtke, Die Wohltätermafia. Vom<br />

Erbgesundheitsgericht zur Humangenetischen Beratung, Mabuse-Verlag,<br />

Frankfurt/M. 1989, DM 14,80.<br />

Buch-Tip zum Titel-Thema<br />

Der Mord an Kranken – in Finzens Buch am Beispiel von psychisch Kranken<br />

und geistig Behinderten – funktionierte einfacher als man glauben mag. Die<br />

Beteiligten aus Verwaltung und Medizin arbeiteten ohne erkennbare<br />

Begeisterung an einem „normalen Vorgang“. Das Unglaubliche geschah wie<br />

das Alltägliche. Und es war perfekt organisiert. Finzen gibt einen<br />

erschreckend präzisen <strong>Ein</strong>blick in die Mordmaschinerie. Asmus Finzen,<br />

Massenmord ohne Schuldgefühl erschienen im Psychiatrie-Verlag für DM 38,-<br />

.<br />

Forschung im „rechten Augenblick“<br />

Zahlreiche Fachärzte der Neurologie haben das NS-Regime, die „Euthanasie“<br />

und die „erbbiologische Ausmerze“ aktiv unterstützt oder von diesen<br />

Verbrechen profitiert. Unter ihnen waren auch einige, die sich in der MS-<br />

Forschung hervortaten oder später in Patienten-vertretungen an führender<br />

Stelle mitarbeiteten.<br />

Auch während der NS-Zeit zog die Multiple Sklerose als unheilbare und<br />

ungeklärte Erkrankung das Interesse von Wissenschaftlern auf sich. In der<br />

Ursachenforschung wurden die mögliche Übertragbarkeit z.B. durch ein Virus<br />

und die <strong>Ein</strong>ordnung als allergische Erkrankung zentral diskutiert. Zur Frage<br />

der Erblichkeit der MS entstanden mehrere Studien. Von dem Ergebnis hing<br />

ab, ob die Kranken von Zwangssterilisierung und Heiratsverbot bedroht<br />

waren. Die Mehrheit der Forscher gelangte jedoch zu der Überzeugung, die<br />

MS als eine vorwiegend durch äußere, nicht durch erbliche Faktoren<br />

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