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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Die Ergebnisse der beiden Beispiele sind für Medizin und Patienten erfreulich.<br />

Ärzte und Wissenschaftler begrüßen die Innovationen und fordern den<br />

baldigen allgemeinen <strong>Ein</strong>satz. So ist medizinische Forschung inzwischen ein<br />

etablierter Bestandteil von Experimenten im Weltraum geworden.<br />

Weniger spektakuläre Versuche und deren Ergebnisse stellen den Alltag der<br />

Wissenschaftler an Bord eines Shuttles oder einer Raumstation dar (siehe<br />

eine Auswahl in der Tabelle). Dabei haben die zahlreichen Untersuchungen<br />

und Versuchsreihen zunächst mehr Wert für die Grundlagenforschung in<br />

Biologie und Medizin.<br />

Grundlagenforschung und neue Rätsel<br />

Häufig wird verglichen, wie sich etwas in der Schwerelosigkeit und dann auf<br />

der Erde verhält. Zum Beispiel untersuchten Forscher der National<br />

Aeronautics and Space Administration, Washington (D.C.) 1994 während<br />

einer amerikanischen Space-Shuttle-Mission die Makrophagen (Freßzellen)<br />

einer Maus in der Schwerelosigkeit. Dabei zeigte sich eine Vermehrung <strong>des</strong><br />

Tumor-Nekrose-Faktors und <strong>des</strong> Interleukins-1. Das Experiment wurde in<br />

einer späteren Shuttle-Mission wiederholt - dabei kam das Gegenteil heraus,<br />

es kam zu einer Hemmung dieser für das Immunsystem wichtigen Stoffe.<br />

Offene Fragen beschäftigen also die Wissenschaftler. Die Schwerelosigkeit<br />

hat wohl ihre eigenen Regeln, die heute noch weitgehend unbekannt sind.<br />

Doch die Nasa beschäftigt sich auch mit Verhaltensuntersuchungen beim<br />

Menschen: <strong>Ein</strong> Ergebnis gilt wohl als sicher, Sex in der Schwerelosigkeit<br />

funktioniert nur, wenn ein Partner angeschnallt ist, sonst droht<br />

Verletzungsgefahr, so eine weitere Nasa-Untersuchung.<br />

Seite 14:<br />

Lexikon<br />

Stcihwort: Creutzfeldt-Jakob-Krankheit<br />

Noch nie wurde über eine seltene Krankheit so viel geredet<br />

Die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) ist in den letzten Monaten häufiger im<br />

Zusammenhang mit der Bovinen Spongiformen Enzephalopatie, kurz: BSE,<br />

ins Gerede gekommen. Dabei ist die CJK keine neue Modeerscheinung,<br />

sondern bereits 1921 von den Kieler Neurologen Hans-Gerhard Creutzfeldt<br />

erstmals beschrieben worden. 1975 gelang es Wissenschaftlern, eine Virus<br />

nachzuweisen, das sich durch seine langsame Übertragungs- und<br />

Infektionszeit (slow virus) auszeichnete. Die Zeit zwischen der Ansteckung<br />

und dem Auftreten der ersten Symptome beträgt bei der CJK sechs Monate<br />

bis drei Jahre.<br />

Ursache unbekannt<br />

Die Ursache der Krankheit ist noch unbekannt, man nimmt an, daß<br />

sogenannte Prionen (kleine infektiöse Partikel im Kleinhirn) für die<br />

schwammartige Veränderung der Hirnstubstanz verantwortlich sind. Forscher<br />

der Case Western University of Cleveland (USA) haben jüngst entdeckt, daß<br />

sich Prionentypen sogar verändern, mutieren, können. Die Übertragung der<br />

CJK von Mensch zu Mensch ist möglich. Häufig geschieht dies durch ärztliche<br />

Tätigkeit in Krankenhäusern. Deshalb haben Wissenschaftler der University<br />

of Iowa (USA) schon 1994 zur Vorsicht gemahnt, wenn an infizierten<br />

Gehirnteilen pathologisch gearbeitet wird. Beim Menschen zeigt sich die CJK<br />

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