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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Stichwort: Schlaganfall<br />

<strong>Ein</strong>e bun<strong>des</strong>weite Kampagne klärt über Risiken und Früherkennung auf<br />

Obwohl Schlaganfälle heute als dritthäufigste To<strong>des</strong>ursache in den<br />

Industrieländern gelten, werden erste Warnzeichen von den Betroffenen, aber<br />

auch den Ärzten häufig übersehen und nicht ernstgenommen. <strong>Ein</strong><br />

gefährliches Desinteresse bei 200.000 Neuerkrankungen im Jahr allein in<br />

Deutschland, zumal jeder fünfte Schlaganfall zum Tode führt und ungefähr die<br />

Hälfte aller Erkrankten invalide bleiben. Zum Jahresende startete die Stiftung<br />

Deutsche Schlaganfallhilfe daher eine breitangelegte Vorsorgekampagne mit<br />

dem Ziel, die Aufmerksamkeit für Anzeichen und begünstigende Faktoren<br />

eines Anfalls zu schärfen. Im Mittelpunkt der Aktion steht ein schriftlicher Test<br />

über persönliche Risikofaktoren, den jeder Bürger in Apotheken oder bei der<br />

Stiftung erhalten und von Experten auswerten lassen kann.<br />

Weitverbreitet ist die Ansicht, der Schlaganfall treffe nur ältere Menschen. Die<br />

Statistik zeigt, daß 50 Prozent der Betroffenen noch im erwebsfähigen Alter<br />

sind. Dennoch ist die Gefahr, jenseits <strong>des</strong> 75. Lebensjahrs zu erkranken,<br />

100mal größer ist als in den vorangegangenen Lebensjahren. Grundsätzlich<br />

sind Männer im Alter zwischen 45 und 74 Jahren geringfügig stärker betroffen<br />

als gleichaltrige Frauen. <strong>Ein</strong> eindeutiges Risikoprofil ist statistisch nicht<br />

belegbar. Als Hauptrisiko gilt heute der Bluthochdruck, begünstigt vor allem<br />

durch Rauchen, starken, regelmäßigen Alkoholkonsum sowie übertrieben<br />

fleischreiche und fette Ernährung. Hinzu kommt eine genetische Disposition.<br />

Der <strong>Ein</strong>fluß von zusätzlichen Hormongaben (z.B. mit der „Pille“) auf die<br />

Schlaganfallgefahr für Frauen ist weiterhin umstritten.<br />

Schlaganfälle werden ausgelöst durch plötzliche Verstopfungen und<br />

Verengungen von Blutgefäßen im Gehirn. Gefäßablagerungen<br />

(Arteriosklerosen), Thrombosen und Thromboembolien der Halsschlagader<br />

können letztlich zu einer Blockade der Durchblutung einzelner Hirnregionen<br />

führen, wodurch diese vorübergehend, vielfach aber auch bleibend geschädigt<br />

werden. Halbseitige Lähmungen, schwere Sprach- und Sehstörungen sind die<br />

häufigsten Folgen. In schweren Fällen werden auch innere Organe in<br />

Mitleidenschaft gezogen, so daß der Anfall lebensbedrohlich wird. Rasche<br />

Notfallbehandlung und umfassende Rehabilitationsmaßnahmen ermöglichen<br />

den Betroffenen jedoch vielfach eine weitgehende Wiederherstellung ihrer<br />

Fähigkeiten. Voraussetzung ist allerdings, daß ein Schlaganfall rechtzeitig<br />

erkannt wird. Oft gehen dem Zusammenbruch, der schließlich unerwartet<br />

eintritt, typische Störungen voraus. Werden sie richtig gedeutet, können<br />

medizinische Maßnahmen die Gefahr <strong>des</strong> eigentlichen Anfalls vermindern.<br />

Diese ersten Symptome zeigen sich bei vielen Patienten Monate zuvor. Sie<br />

setzen plötzlich ein und sind häufig vorübergehend. Hierzu zählen Lähmungen<br />

auf einer Körperseite, Sehstörungen mit Doppelbildern, Drehschwindel,<br />

Schwierigkeiten sprachlicher Verständigung und überraschend starke<br />

Kopfschmerzen. Treten diese Anzeichen verstärkt auf, so wird dringend zur<br />

weiteren Diagnostik durch den sogenannten Dopplertest geraten, mit dem<br />

Neurologen eventuelle Verengungen und Thrombenbildungen in der<br />

Halsschlagader aufspüren können. In besonders schweren Fällen muß ein<br />

operativer <strong>Ein</strong>griff zur Erweiterung der Halsschlagader vorgenommen werden,<br />

um einen Anfall zu verhindern. Personen, die generell ein erhöhtes Risiko<br />

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