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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Rudolfs wesentliche Kritik liegt in der Themenauswahl der Medizinprogramme<br />

und -sparten. Die tatsächlich wichtigen Themen und Krankheiten werden<br />

seiner Meinung nach nicht behandelt. Folgt man dieser Auffassung, besteht<br />

ein Mangel an informativen Beiträgen über Autoimmunkrankheiten. Karola hat<br />

sich auch schon über diesen Mißstand beklagt:<br />

„Im Fernsehen wurde eine Sendung über Rheuma angekündigt.<br />

Ich habe sogar den Videorecorder programmiert, weil in der<br />

Zeitung stand, daß es über neue Therapien etwas gibt. Doch dann<br />

wurde überhaupt nicht über Rheuma gesprochen, sondern es gab<br />

mehrere Beiträge zur bevorstehenden Urlaubssaison. Wie man<br />

sich bei Insektenstichen verhalten muß, was für Impfungen<br />

notwendig sind und wie die Reiseapotheke ausgestattet werden<br />

soll.<br />

Ich war enttäuscht und wütend. Dann schrieb ich einen Brief an<br />

den Sender und beschwerte mich darüber. Nach drei Wochen kam<br />

die Antwort. Der Sender muß sich nach der Mehrheit der<br />

Zuschauer richten, denn die will gut bedient werden. Aber was ist<br />

denn das für eine Mehrheit? Es gibt mehrere Millionen<br />

Rheumakranke in Deutschland.“<br />

Karola vertritt hier die Meinung der überwiegenden Mehrheit, zumin<strong>des</strong>t der<br />

Befragten Teilnehmer aus der UG 104. Dort stimmen rund 65 Prozent der<br />

These zu oder stark zu, daß in den Medien mehr über Autoimmunkrankheiten<br />

berichtet werden sollte (Schaubild 35). Die „Autoimmun“ stellte die<br />

Autoimmunkrankheiten, insbesondere die Multiple Sklerose in den Mittelpunkt.<br />

Die zu den anderen Medien aufgebauten Kontakte wurden genutzt, um der<br />

Frage nachzugehen, wieso der Berichterstattung über Autoimmunkrankheiten<br />

so wenig Raum gegeben wird? Ohne hier eine empirische Untersuchung dazu<br />

durchzuführen, sollen einige Stellungnahmen zusammengefaßt werden.<br />

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