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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Moderator Manfred Höffken (ebenfalls WDR) und Dr. Franke, unter Hinweis<br />

auf das hochrangige Rechtsgut der Pressefreiheit, vehement zurückgewiesen.<br />

Den abschließenden Beweis über eine Wirksamkeit <strong>des</strong> Präparates DSG<br />

werden die Ergebnisse der Kernspintomographie liefern.<br />

Letztes Schwerpunktthema war die MS-Therapie mit Betaseron (vergleiche<br />

auch Seite 4). Alle Podiumsteilnehmer fanden darüber Konsens, daß mit der<br />

Zulassung von Betaseron in den U.S.A. ein Schritt in die richtige Richtung<br />

vollzogen wurde. Es sei anerkennenswert, da erstmalig durch eine<br />

kontrollierte Studie eine Änderung im Krankheitsverlauf der Multiplen Sklerose<br />

nachgewiesen werden konnte.<br />

Allerdings versuchten die MS-Experten zu starke Hoffnungen bei Patienten<br />

auf eine Heilung zu relativieren. Zunächst sei diese Substanz zwar in den<br />

U.S.A. zugelassen, aber momentan noch nicht im Handel erhältlich. <strong>Ein</strong>e<br />

„Beschaffungreise“ nach Amerika würde eine Enttäuschung ergeben. Zweiter<br />

Kritikpunkt ist der Marktpreis. Die enormen Kosten, die auf einen Patienten<br />

zukommen würden, sind für viele MS-Kranke nicht zu bewältigen. Ob<br />

Krankenkassen diese Therapie bezahlen, scheint in der jetzigen Situation<br />

noch unklar. <strong>Ein</strong>e Zulassung von Betaseron in Deutschland ist von Schering<br />

erst 1995 geplant.<br />

Auch die Therapie selbst sei sehr anstrengend. Drei Tage in der Woche muß<br />

sich der Patient Betaseron subkutan (unter die Haut) verabreichen. Diese<br />

Therapieform ist als Dauerbehandlung angelegt.<br />

Beim schubförmigen MS-Verlauf ist ein Rückgang der Schubfrequenz um ein<br />

Drittel, so Dr. Lagreze, zu erwarten. <strong>Ein</strong>e durchschlagende Wirkung auf die<br />

chronisch-progrediente MS sei eher unwahrscheinlich.<br />

Auf die Fragestellung der Veranstalter (Elfriede Hermes und Helga Wagener)<br />

– was MS-Kranke 1993 konkret von der Medizin zu erwarten haben? – ist<br />

zwar keine Antwort gefunden worden, aber ein wenig optimistischer können<br />

Betroffene in die Zukunft blicken.<br />

Das Zitat<br />

"Die Beschaffenheit <strong>des</strong> mir gegenwärtig zur Verfügung stehenden Serums<br />

ist von solcher Art, daß dasselbe nach Ansicht competenter Beurtheiler auf<br />

seine<br />

Leistungsfähigkeit gegenüber dem Menschen in einer großen Zahl von Fällen<br />

geprüft werden kann und geprüft werden muß"<br />

Emil von Behring, 1893 über die Entwicklung eines Diphterieserums<br />

Seite 11:<br />

Urteile und Tips für Patient und Arzt<br />

Diät steuerlich, nein danke!<br />

§ Nach einem Urteil <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>finanzgerichtshofs ist eine Diäternährung<br />

steuerlich nicht absetzbar. <strong>Ein</strong> Erkrankter hatte seine medikamentöse<br />

Behandlung abgesetzt und war auf eine Diäternährung umgestiegen. Neben<br />

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