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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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<strong>Ein</strong>e Krankheit wird beschrieben<br />

AIDS - Acquired Immune Deficiency Syndrome heißt diese Abkürzung:<br />

erworbenes Immundefektsyndrom. Erworben, weil nicht angeboren, sondern<br />

von einer Virusinfektion ausgelöst. Syndrom, weil nicht die HIV-Infektion<br />

selbst, sondern Ihre Wirkung auf das Immunsystem zu einer Reihe von<br />

Erkrankungen führen kann. Krankheiten einer zusammengehörenden<br />

Symptomgruppe ergeben ein Krankheitsbild und werden unter einem Namen<br />

zusammengefaßt. Die Medizin nennt so etwas ein „Syndrom“ und sagt damit,<br />

daß sie einiges über das Krankheitsbild noch nicht weiß, z. B. was der<br />

Krankheitsauslöser ist. 1983 wurde der erste Erreger <strong>des</strong><br />

Immundefektsyndroms gleichzeitig in Frankreich und den USA entdeckt: das<br />

HIV-1 Virus. In der Folgezeit entdeckten Forscher weitere Virusstämme, die<br />

jeweils regional gehäuft auftreten.<br />

Das Immunsystem <strong>des</strong> Menschen<br />

Grob gesehen ist unser Immunsystem in zwei Teile gegliedert: Das<br />

unspezifische Immunsystem, es richtet sich nicht gegen spezielle Erreger, es<br />

arbeitet ungezielt gegen alle äußeren <strong>Ein</strong>flüsse. <strong>Ein</strong>e intakte Hautoberfläche<br />

mit ihrem Säureschutzmantel, Enzyme im Speichel und der Tränenflüssigkeit -<br />

oder die Magensäure, das sind Beispiele für Mechanismen, die eindringende<br />

Viren und Bakterien wirksam neutralisieren können und deren <strong>Ein</strong>dringen<br />

verhindern.<br />

Der andere, der spezifische Teil <strong>des</strong> Immunsystems, stützt sich auf<br />

spezialisierte weiße Blutzellen, die bestimmte Strukturen an der Oberfläche<br />

von Viren und Bakterien erkennen können. Geraten sie nochmals in<br />

Tuchfühlung mit diesen Strukturen, dann reagieren diese weißen Blutzellen<br />

schneller und heftiger darauf. Die Strukturen der Oberfläche von<br />

Krankheitserregern heißen Antigene. Die Zellen <strong>des</strong> spezifischen<br />

Immunsystems heißen Leukozyten und teilen sich in Makrophagen (große<br />

Freßzellen) und Lymphozyten (Lymphzellen).<br />

Das gerissene HI-Virus<br />

Etliche Erkrankungen können das Immunsystem betreffen. Bei einigen<br />

reagiert das Immunsystem zu heftig oder falsch, z. B. bei Allergien, bei<br />

anderen Erkrankungen reagiert es nicht oder in nicht ausreichendem Maß auf<br />

Krankheitserreger, z. B. bei AIDS.<br />

Das Virus dringt von außen in den Körper ein, das Immunsystem wird dadurch<br />

in Alarmzustand versetzt. Kurz nach der Infektion mit dem HI-Virus können<br />

sich Symptome zeigen, die einer schweren Grippe ähneln. Ungefähr ein Drittel<br />

der Infizierten leidet an Fieber, Lymphknotenschwellungen, Hauterscheinungen<br />

bis hin zu allgemeiner Abgeschlagenheit. Diese<br />

Entwicklungsstufe der akuten HIV-Krankheit kann leicht unbemerkt bleiben, da<br />

die Erwiderungen <strong>des</strong> Körpers auf die Infektion nur sehr gemäßigt sein<br />

können. Außerdem treten solche Kennzeichen auch bei einer Vielzahl anderer<br />

Erkrankungen auf. Werden schließlich Antikörper gebildet, die sich dem<br />

Störenfried entgegenwerfen sollen, dann reagiert das HI-Virus recht gerissen:<br />

Es dringt in die Zellen ein, die es eigentlich bekämpfen sollen. In der Folgezeit<br />

verschwinden die Krankheitserscheinungen meist vorübergehend. Es<br />

vergehen Monate oder gar Jahre bis zum Auftreten erster Symptome.<br />

Fortschreitende Immunschwäche<br />

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