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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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und den Patienten. Hierbei konnte sie feststellen, daß nur etwa ein Viertel bis<br />

ein Drittel der Gesamtkommunikation von den Patienten getragen wird. 173<br />

In der konkreten Situation zwischen Arzt und Patient wird über weitere<br />

Probleme berichtet. So empfinden fast alle Teilnehmer die Zeit, in der der Arzt<br />

für sie in der Praxis da ist, als zu kurz. Er nimmt sich zu wenig Zeit für die<br />

Probleme der Patienten. Zudem beklagen etwa die Hälfte aller Teilnehmer,<br />

daß sie nicht ernst genommen werden. Auch haben viele das Gefühl, daß<br />

ihnen der Arzt nicht alle Fakten mitteilt. Bei hartnäckigen Fragen oder<br />

Forderungen flüchten sich einige Ärzte in die Fachsprache, die damit für den<br />

Patienten nicht mehr zu verstehen ist. Dies wird als Kommunikationsabbruch<br />

empfunden. Dabei stellt doch die Ärztin Doris Saynisch fest: „Wir brauchen<br />

eine Arzt-Patienten-Beziehung, die von menschlicher Nähe geprägt ist.“ 174<br />

Für die redaktionelle Arbeit bei der „Autoimmun“ stellte das Verhältnis<br />

zwischen Ärzten und Patienten immer wieder ein Thema dar. In diesem<br />

Zusammenhang wurden die Teilnehmer der UG 104 danach befragt, wie sie<br />

ihre medizinische Versorgung einschätzen (Schaubild 6). Interessant an dem<br />

Ergebnis ist die Tatsache, daß über 40 Prozent der Befragten nicht oder<br />

überhaupt nicht mit ihrer medizinischen Versorgung zufrieden sind. Nur knapp<br />

ein Drittel kann nicht über ihre medizinische Versorgung klagen.<br />

173 Begemann-Deppe, Monika, Sprechverhalten und Thematisierung von<br />

Krankheitsinformation im Rahmen von Stationsvisiten: <strong>Ein</strong>e empirische<br />

Untersuchung zur Arzt-Patient-Beziehung, Marburg 1978, S. 61.<br />

174 Saynisch, Doris, Arzt und Patient: Die bedrohte Beziehung – <strong>Ein</strong><br />

ärztlicher Befund, Münster 1997, S. 11.<br />

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