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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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5.3 Den Lesern auf der Spur: Verbesserungen der „Autoimmun“ durch<br />

Leseranalysen<br />

Bearbeiter: Christa Alheit<br />

Während im vorherigen Kapitel der Blick auf die Patienten und die<br />

allgemeinen Informationsquellen geworfen wurde, wird in den folgenden<br />

Abschnitten das Produkt „Autoimmun“ näher in den Vordergrund rücken. Hier<br />

sollen drei große Komplexe angesprochen werden. Zunächst sollen die<br />

Erfahrungen und Ergebnisse zweier Leseranalysen dargestellt werden. <strong>Ein</strong>e<br />

späteres Kapitel wird sich mit der Verständlichkeit der „Autoimmun“ für die<br />

Leser befassen. Und schließlich soll versucht werden, anhand der<br />

„Autoimmun“-Leser eine Patiententypologie zu entwickeln.<br />

Doch zunächst zu den Leseranalysen aus den Jahren 1995 und 1997. Für ein<br />

kleines Informationsblatt wie die „Autoimmun“ ist es nicht unbedingt<br />

selbstverständlich, Leseranalysen durchzuführen. Das vordergründige Motiv<br />

der ersten Leseranalyse von 1995 lag nicht unbedingt in dem Wunsch, den<br />

Durchschnittsleser kennenzulernen, sondern in der Erfassung von<br />

Mediadaten. Diese sollten die Grundlage für die Beschaffung von Anzeigen<br />

und Werbung in der „Autoimmun“ bilden. Leseranalysen haben dennoch eine<br />

zweifelhafte Bedeutung. Jeder Verleger kann sein eigenes Instrument zur<br />

Erfassung und Auswertung seiner gewonnenen Daten verwenden. Dies macht<br />

sich in den Fachverlagen besonders bemerkbar. Nicht umsonst gab Christoph<br />

Motzek seinem Artikel zu diesem Thema die Überschrift „Von Äpfeln und<br />

Birnen“. Darin beschreibt er 1994, wie eine einheitliche Leseranalyse, die<br />

breite und anerkannte Bedeutung hätte, funktionieren sollte. 238 Er kritisiert,<br />

daß unterschiedliche Methoden zur Erfassung von Leserdaten keinen direkten<br />

Vergleich zulassen.<br />

Von Seiten der Leser war die Bereitschaft vorhanden, Werbeanzeigen im Blatt<br />

vorzufinden (Schaubild 23). Obwohl rund 40 Prozent der Leser keine Meinung<br />

zu der Frage hatten, konnte man von einem Votum für Werbung in der<br />

„Autoimmun“ ausgehen. Die Planung zu dieser ersten Leseranalyse fand in<br />

einer Phase statt, als die Zulassung <strong>des</strong> von Franke proklamierten<br />

Medikaments noch nicht versagt worden war und mit der „Autoimmun“ weitere<br />

Schritte in Richtung Kommerzialisierung erfolgen sollten. Die zweite<br />

Leseranalyse sollte im wesentlichen die Daten der ersten bestätigen.<br />

238 Motzek, Christoph, Von Äpfeln und Birnen, in: Media Spectrum, Nr.<br />

3, 1994, S. 39ff.<br />

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