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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Der amerikanische Immunologe Lloyd Old entdeckte im Jahr 1975 einen<br />

körpereigenen Proteinbaustein, der im Reagenzglas Krebszellen abtöten<br />

konnte.<br />

Zehn Jahre später waren die Voraussetzungen für die gentechnische<br />

Produktion dieses außergewöhnlichen Stoffes geschaffen. Aus seiner<br />

besonderen Eigenschaft leitet sich der Name <strong>des</strong> Tumor-Nekrose-Faktor<br />

getauften Eiweißstoffs ab - vom griechischen Wort „nekrosis“ für absterben.<br />

Der Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) wird im menschlichen Körper von den<br />

Makrophagen (Freßzellen) gebildet, wenn sie auf krankheitserregende Stoffe<br />

gestoßen sind.<br />

Unerfüllte Erwartungen<br />

In den achtziger Jahren wurde TNF als Wunderdroge gegen den Krebs<br />

gefeiert. Heute weiß man, daß sich diese hochgesteckten Erwartungen nicht<br />

erfüllt haben. Genauso erging es Jahre davor den Interferonen. Auch diese<br />

Botenstoffe waren einmal Hoffnungsträger der Krebstherapie. Aber auch die<br />

Interferone haben die in sie gesetzten Erwartungen nur unzureichend erfüllt.<br />

Interferone und andere Zellprodukte wie der Tumor-Nekrose-Faktor, die den<br />

Ablauf der Immunantwort regeln, werden unter dem Begriff Zytokine<br />

zusammengefaßt. Es sind Botenstoffe, die von Zellen der Körperabwehr<br />

gebildet werden und andere Zellen beeinflussen können.<br />

Nachhilfeunterricht für das Immunsystem kann gefährlich werden<br />

Schwere Nebenwirkungen plagten die Patienten, an denen erste Therapien<br />

mit Zytokinen erprobt wurden: hohes Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen.<br />

Ursachen könnten in der unterschiedlichen Konzentration von Zytokinen im<br />

menschlichen Körper zu finden sein. <strong>Ein</strong>e natürliche Immunantwort läßt<br />

Zytokine nur direkt am Tumor in hohen Konzentrationen entstehen, - während<br />

bei der therapeutischen Anwendung der gesamte Körper mit dem Botenstoff<br />

überschwemmt wird. In der Folge greift das Immunsystem auch gesunde<br />

Zellen an, es kann zu allergischen Schocks kommen. Inzwischen gibt es auch<br />

Hinweise darauf, daß TNF nicht nur Tumore schrumpfen, sondern auch<br />

wachsen lassen kann.<br />

Neue Anwendungsmöglichkeiten<br />

Die hohen Forschungskosten und die Entwicklung gentechnischer<br />

Herstellungsverfahren wollen die Pharmafirmen nicht umsonst investiert<br />

haben. Das Unternehemen BASF hat beispielsweise mit dreistelligen<br />

Millionenbeträgen auf den Stoff TNF gesetzt. Inzwischen sieht man zukünftige<br />

<strong>Ein</strong>satzgebiete von TNF weniger in der Krebstherapie. Man favorisiert nun<br />

eher die Behandlung von Entzündungen, Schock und<br />

Autoimmunerkrankungen.<br />

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