10.12.2012 Aufrufe

Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das Bun<strong>des</strong>institut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat den gesetzlichen<br />

Auftrag, Schäden, die nach dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaften<br />

absehbar wären, von den Patienten abzuwenden. Weiter muß bei<br />

Medikamenten zur Behandlung von Krankheiten vor einer vorläufigen<br />

Zulassung eine Wirkung nicht gesichert, aber doch durch starke Hinweise<br />

belegt sein. Der Entscheidung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>instituts für Arzneimittel und<br />

Medizinprodukte liegen keine stichhaltigen und sachlichen Argumente<br />

zugrunde, es ist ein emotionaler Entscheid.<br />

Die Sicherheit der Patienten wird durch diese Entscheidung nicht erhöht, im<br />

Gegenteil, die Kranken werden gefährdet. Die Gefahr kommt einmal aus der<br />

Bedrohung durch die fortschreitende, unbehandelbare Krankheit. Zum<br />

anderen aus der jetzt unkontrollierten Anwendung der neuen Substanz..<br />

Aufgrund ärztlicher Therapiefreiheit ist jeder Arzt dazu berechtigt. Die<br />

bisherigen Untersuchungsergebnisse geben auch Anlaß dazu.<br />

Das Bun<strong>des</strong>institut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat schon in der<br />

Vergangenheit häufig seinen gesetzlichen Auftrag nicht erfüllt, es hat versagt.<br />

Mit der Zulassung einer Substanz ist die Aufgabe der Behörde nicht beendet.<br />

Nur eine dauernde Überwachung der Anwendung kann vor den nicht<br />

absehbaren Nebenwirkungen schützen. Zahlreiche Arzneimittelskandale der<br />

letzten Zeit - bekannt und unbekannt - belegen die Unfähigkeit dieser<br />

Verwalter.<br />

Was kann nun der Grund für die Entscheidung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>instituts für<br />

Arzneimittel und Medizinprodukte sein? Ich denke, die Behörde versucht,<br />

jenseits ihres gesetzlichen Auftrags Wissenschaftspolitik zu machen. Bisher<br />

ist noch keine wirklich gültige Hypothese über die Pathophysiologie von<br />

Autoimmunkrankheiten, auch der MS, entwickelt worden.<br />

Die vorliegende Entscheidung soll wohl Anlaß für die MS-Forscher sein,<br />

bessere Hypothesen und Theorien über die Krankheitsentstehung vorzulegen.<br />

Das ist ein menschenverachten<strong>des</strong> Vorhaben der „Fachärzte für den<br />

Schriftverkehr“ im Amt, es geht an der medizinischen Realität, an der Not der<br />

Kranken und ihrer Ärzte vorbei.<br />

Die Entscheidungen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>instituts für Arzneimittel und Medizinprodukte<br />

müssen durch rechtliche und politische <strong>Ein</strong>flußnahme korrigiert werden. Die<br />

Behringwerke - der Lizenznehmer von DSG - haben Widerspruch gegen den<br />

Bescheid eingelegt. <strong>Ein</strong> erster Schritt. Es ist zu hoffen, daß auch die Politik die<br />

<strong>Ein</strong>stellung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>instituts für Arzneimittel und Medizinprodukte<br />

zurechtrückt und sie zu gesetzlichem Handeln zwingt.<br />

Bisher nicht gemeldet …<br />

Behörde bediente sich selbst<br />

<strong>Ein</strong> Mitarbeiter der Zulassungbehörde (Kommission A) erhielt von den<br />

Behringwerken schon 1993 DSG für die Behandlung seines MS-kranken<br />

Sohnes. Der Patient erhielt von seinem Vater 6 mg/KG, heute geht es ihm gut.<br />

Als der Vater, der in zahlreichen Ausschüssen und Beiräten sitzt, über die<br />

Zulassung von DSG mitentscheiden sollte, entsandte er einen Vertreter, da er<br />

sich befangen fühlte. Das Bun<strong>des</strong>institut für Arzneimittel und Medizinprodukte<br />

reagierte verstört auf den Vorwurf, daß Mitarbeiter sich erstmal selbst bedient<br />

hätten.<br />

357

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!