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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Nach Redaktionsschluß…<br />

…teilte die deutsche Vertretung <strong>des</strong> schwedischen Pharmaunternehmens<br />

Pharmacia mit, daß sich der Start der geplanten Studie mit Lenomid gegen<br />

Multiple Sklerose verzögert. Nun wird die weltweit angelegte Doppelblind-<br />

Studie im Februar/März 1996 beginnen. <strong>Ein</strong>e europäische<br />

Expertenkommission wacht über die Durchführung und kann jederzeit die<br />

Zwischenergebnisse einsehen. Falls das Medikament Therapieerfolge zeigt,<br />

soll die Studie aus ethischen Gründen unterbrochen und ohne Plazebo<br />

weitergeführt werden. Gerüchte über Nebenwirkungen - insbesondere<br />

Rippenfellentzündung - wurden bestätigt, die Wahrscheinlichkeit sei jedoch<br />

sehr gering.<br />

…sprechen mehrere Universitäten von einem Anstieg der Multiple Sklerose-<br />

Häufigkeit. Gebiete mit einem besonderen MS-Risiko seien die USA, Kanada,<br />

Australien und Europa, so Forscher von der Havard Medical School in Boston<br />

(USA). In Europa sei besonders der Norden betroffen. <strong>Ein</strong>zelne Zone im<br />

Süden weisen jedoch ein enorm hohes MS-Vorkommen auf. So stellten<br />

Wissenschaftler der Universität Modena (Italien) fest, daß in Modena ein<br />

besorgniserregender Anstieg der jährlichen Neuerkrankungsrate von 1,5 auf<br />

39 Fälle unter 100.000 <strong>Ein</strong>wohnern in 20 Jahren zu verzeichnen sei.<br />

Wissenschaftler der Catholic University of Leuven (Belgien) bestätigen diesen<br />

Trend, weisen jedoch auf die schwierige Vergleichbarkeit unterschiedlicher<br />

Meßmethoden hin.<br />

Seiten 4 und 5:<br />

Beta-Interferon bei Multipler Sklerose: optimistisch stimmender Beginn<br />

Am 15. 1. 1996 wurde in Europa Betaferon zur Behandlung der<br />

schubförmigen MS zugelassen. Damit steht auch deutschen Patienten eine<br />

neue Therapie zur Verfügung.<br />

Das Beta-Interferon ist in den USA und in Europa zur Therapie früher,<br />

schubförmiger Stadien der MS zugelassen worden. Betaferon wird<br />

gentechnisch aus Coli-Bakterien hergestellt. Die Zulassung ist im<br />

wesentlichen aufgrund der Befunde einer Doppelblindstudie in den<br />

kernspintomographischen Untersuchungen nach drei Jahren erfolgt. Das<br />

Volumen der „Herde“ war in der Behandlungsgruppe um rund 14 Prozent<br />

signifikant kleiner als in der Gruppe mit dem Scheinmedikament. <strong>Ein</strong>e positive<br />

klinische Wirkung - also eine Befundverbesserung bei den neurologischen<br />

Untersuchungen - wurde nach drei Jahren noch nicht beobachtet.<br />

<strong>Ein</strong>e weitere positive Beobachtung war eine hochsignifikante Abnahme der<br />

Schubrate, die aber im klinischen Befinden keine Auswirkungen hatte. Es<br />

wurden weiter Schübe beobachtet, aber das durchschnittliche Intervall<br />

zwischen ihnen verlängerte sich von elf Monaten bei der Scheinbehandlung<br />

auf circa 14 Monate bei Patienten, die mit Betaferon behandelt wurden.<br />

Es ist aufgrund dieser Ergebnisse unbestritten, daß Betaferon die<br />

Weiterentwicklung der MS verzögern kann, den Verlauf der Krankheit aber<br />

nicht aufhält. Weitere Doppelblindstudien mit diesem Präparat zur<br />

Überprüfung der Wirkung bei chronisch-progredienten Verläufen der MS<br />

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