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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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3 <strong>Ein</strong>e Zeitschrift wird geplant<br />

Bearbeiter: Christa Alheit<br />

Der Auftrag zur Konzeption einer Patienteninformationsschrift wurde 1993 von<br />

Franke erteilt. Im Vordergrund stand die Verbreitung von Informationen über<br />

die Franke-Therapie in der Öffentlichkeit. Doch das Ergebnis der<br />

theoretischen Vorüberlegungen und einiger Testgespräche mit Patienten<br />

zeigte bei der Zielgruppe ein erkennbares Informationsdefizit über sogenannte<br />

Autoimmunkrankheiten. Viele Patienten besitzen kaum oder nur wenig<br />

Kenntnisse über ihre Krankheit, mögliche Therapien und neue<br />

Forschungsansätze. Da viele Autoimmunkrankheiten zu den „unheilbaren<br />

Krankheiten“ zählen, haben die meisten Betroffenen auch den Wunsch nach<br />

neuesten Informationen.<br />

Ferner wurde festgestellt, daß sehr viele Befragte die fehlende<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit der einzelnen medizinischen Fachgebiete<br />

kritisierten. Darin sah Franke wiederum die Möglichkeit, seine<br />

Behandlungsmethode auch bei anderen Krankheiten zu testen. Somit<br />

umfaßte das Konzept der „Autoimmun“ nicht nur den Schwerpunktbereich<br />

Multiple Sklerose. Patienten mit unheilbaren Krankheiten zählten zu den<br />

häufigsten Gästen bei Franke. In der Frühphase der Franke-Therapie, die mit<br />

vielen Auftritten in den Medien begleitet wurde, sammelten sich viele<br />

Patienten und Neugierige um den Münchner Narkosearzt. Das Interesse an<br />

Informationen über diese Therapie war sehr groß.<br />

Diese Tatsache wurde dadurch belegt, daß der von Franke 1993 gegründete<br />

Verein „Internationale Gesellschaft zur Erforschung und Bekämpfung von<br />

Autoimmunkrankheiten e.V.“, der die Öffentlichkeit über neue Therapieformen<br />

informieren wollte, innerhalb von wenigen Monaten über 1.000 Mitglieder<br />

gewann. Viele waren bereits in anderen Selbsthilfegruppen organisiert und<br />

wollten zusätzliche Informationen erhalten. Im Zuge der Betreuung der neuen<br />

Vereinsmitglieder erschien eine erste Informationsschrift. Im weiteren Verlauf<br />

entwickelte sich eine eigenständige wirtschaftliche <strong>Ein</strong>heit, ein Verlag, der<br />

gegen Entgelt die Zeitschrift „Autoimmun News“, ab Oktober 1994<br />

„Autoimmun“ zweimonatlich publizierte.<br />

Alleiniger Eigentümer <strong>des</strong> Verlags war Franke. Als verlegerischer und<br />

journalistischer Laie beauftragte er die Autoren der vorliegenden Arbeit mit der<br />

Verlagsgründung und der regelmäßigen Herausgabe der Zeitschrift. Der Sitz<br />

<strong>des</strong> Verlags war zunächst München, später Berlin. Der Verlag und die<br />

Zeitschrift erfüllten alle Voraussetzungen für den gewerbsmäßigen Handel mit<br />

Publikationen. Somit konnte für den Verleger eine Synergie erreicht werden,<br />

die die Verbreitung von Kenntnissen über die Franke-Therapie in der<br />

Öffentlichkeit unterstützte, aber auch vielen Patienten weitere nützliche<br />

Informationen aus dem Gesundheitswesen anbot.<br />

Neben der regelmäßigen Herausgabe der Zeitschrift „Autoimmun“ wurde die<br />

Redaktion mit der kompletten Abwicklung einer Buchveröffentlichung<br />

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