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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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durchgeführten „Autoimmun“-Leseranalyse erkannt, daß bei den Lesern der<br />

Wunsch nach Unterhaltung und Information gleichzeitig besteht.<br />

Natürlich veränderte die „Autoimmun“ im Laufe der Jahre ihr Gesicht.<br />

Dennoch soll an dieser Stelle der Versuch unternommen werden, eine<br />

Musterausgabe vorzustellen. Dabei werden die ständigen Rubriken der<br />

Zeitschrift anhand von Beispielen dargestellt.<br />

Das Aushängeschild einer Printpublikation ist die Titelseite. Dort werden nicht<br />

nur die Themen einer Ausgabe vorgestellt, sondern sie zeigt auch den<br />

Standpunkt der Blattmacher. Bei im Zeitschriftenhandel angebotenen Blättern<br />

kommt der Titelseite auch noch eine zum Kauf anlockende Funktion zu. Als<br />

reines Abonnentenblatt brauchte sich „Autoimmun“ nicht um die<br />

Anlockungsfunktion der Titelseite zu kümmern. Bei medizinischen Blättern<br />

sollte die Titelseite ein entsprechen<strong>des</strong> Aussehen haben. Die Aufmachung<br />

sollte bereits einen Bezug zum Inhalt besitzen oder mit Symbolen arbeiten.<br />

Bis zur Ausgabe 4/94 nannte sich „Autoimmun“ noch „Autoimmun News“. Ab<br />

4/94 wurde das Wort „News“ entfernt.<br />

Die optische und graphische Darstellung der Titelseite wurde variiert. Im Laufe<br />

der Jahre entwickelte die Redaktion verschiedene Modelle. Im Ergebnis<br />

lassen sich folgende Formen unterscheiden:<br />

1. Neutrale bis naive Malerei als Titelbild. In mehreren aufeinander folgenden<br />

Ausgaben wurden Werke der Malerin Gudrun von Leitner aus Paris<br />

verwendet. Die Künstlerin stellte der Redaktion unentgeltlich ihre Bilder zur<br />

Verfügung. 206<br />

2. Bei prägnanten Titelthemen wurden Situationen oder Szenen nachgestellt<br />

und fotografiert. Dem Arzt einer Doppelblindstudie wurden zum Beispiel mit<br />

zwei Augenklappen beide Augen verbunden. Damit sollte auf die Problematik<br />

hingewiesen werden, daß auch der Arzt einer solchen klinischen Studie nicht<br />

weiß, ob er dem Patienten ein Medikament oder ein Scheinpräparat (Placebo)<br />

gibt. 207 In der Titelgeschichte wurde dann das Thema ausführlich behandelt.<br />

3. In einzelnen Fällen wurde vollständig auf Illustration der Titelseite<br />

verzichtet. Der Text auf der Titelseite sollte damit seine Wirkung ohne jegliche<br />

Ablenkung erreichen und erhöhen. 208<br />

4. Neutrale Fotos aus der Natur mit symbolischem oder beruhigendem<br />

Charakter wurden dann bemüht, wenn das Titelthema keine sinnvolle<br />

Illustration zuließ. 209<br />

Nach dem Aufschlagen <strong>des</strong> Blattes wurden die Leser mit dem<br />

Inhaltsverzeichnis und dem Editorial begrüßt. Das Editorial war eine ständige<br />

Rubrik auf Seite 3. Gedacht war es als Anmoderation für die vorliegende<br />

Ausgabe. Die Quintessenz <strong>des</strong> gesamten Inhalts sollte in persönlicher<br />

Sprache dargeboten werden. Bei Themen, zu denen die Redaktion eindeutig<br />

206 Zm Beispiel: Titelseite von Autoimmun, Nr. 2, April/Mai 1994.<br />

207 Zm Beispiel: Autoimmun, Nr. 5, Oktober/November 1994, Titelseite.<br />

208 Zm Beispiel: Autoimmun, Nr. 2, April/Mai 1996, Titelseite.<br />

209 Zum Beispiel das Foto von der schottischen Küste auf der<br />

Titelseite der Autoimmun, Nr. 5, Oktober/November 1997, Titelseite.<br />

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