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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Aktuelle Therapie<br />

Neues Medikament zur Behandlung der chronisch-progredienten Multiplen<br />

Sklerose zeigte in einer US-Studie hoffnungsvolle Ergebnisse.<br />

Positiver <strong>Ein</strong>druck<br />

Gerade bei der chronisch-progredient verlaufenden Multiplen Sklerose (MS)<br />

wäre schon sehr viel gewonnen, wenn ein Stillstand der Krankheit erreicht<br />

werden könnte. Cladribine (so die engl. Bezeichnung), ein immunsuppressiver<br />

Wirkstoff, der bisher bei bestimmten Formen der Leukämie angewandt wurde,<br />

scheint das zu können - und vielleicht noch ein bißchen mehr.<br />

1990 wurden bereits vier Patienten mit Cladribine behandelt. Die erzielten<br />

Erfolge waren so ermutigend, daß sich ein Team um J.C.Sipe aus La Jolla<br />

(USA) zu einer größeren Studie entschloß. 51 Patienten, die alle an<br />

chronisch-progredienter MS leiden, stellen sich seit einem Jahr dieser<br />

Untersuchung zur Verfügung. Dieser Gruppe und allen anderen Teilnehmern<br />

an pharmakologischen Studien ist für ihre Mitarbeit und für ihren Mut zu<br />

danken.<br />

Studienanlage<br />

Angelegt ist diese Studie auf eine Dauer von zwei Jahren. Nach Ablauf eines<br />

Jahres wurden die Zwischenergebnisse in dem Fachblatt „The Lancet“<br />

veröffentlicht.<br />

Getestet wurde auch bei dieser Studie doppelblind, wobei nach einem Jahr<br />

ein Wechsel der Placebo- mit den Cladribineempfängern vorgesehen war. Die<br />

Patienten wurden nach Alter, Geschlecht und Grad der Behinderungen<br />

eingeteilt. Anschließend wurden nach diesen Kriterien 24 passende Paare<br />

gebildet. Per Los wurde entschieden, wer aus dem jeweiligen Paar ein<br />

Placebo und wer Cladribine empfangen würde. Von den drei Patienten, für die<br />

kein passender Partner gefunden wurde, erhielten zwei Patienten Cladribine<br />

und einer das Placebo.<br />

Zunächst waren sechs Zyklen geplant, bei denen jeweils sieben Tage lang<br />

eine tägliche Dosis von 0,1 mg pro Kilogramm Körpergewicht verabreicht<br />

wurde. Kurz nach Beginn zeigte das Blutbild einiger Patienten eine zu starke<br />

Suppression und man entschied sich, nur insgesamt vier Zyklen zu<br />

wiederholen. Verabreicht wurde das Cladribine über einen zentralen<br />

Venenkatheter.<br />

Alle Patienten wurden jeden Monat auf ihr Befinden untersucht. Nach sechs<br />

und zwölf Monaten wurden je Patient eine Kernspintomographie sowie eine<br />

Liquoruntersuchung durchgeführt. Alle Blutwerte wurden monatlich kontrolliert.<br />

Bei den Untersuchungen durch ebenfalls „blinde“ Neurologen hat man das<br />

klinische Befinden der Patienten an zwei Skalen gemessen: An der Expanded<br />

Disability Status Scale (EDSS) und der Scripps Neurologic Rating Scale<br />

(SNRS).<br />

Ergebnis<br />

Die Auswertung der Kernspintomographie ergab, daß aktive Läsionen der<br />

Cladribinegruppe in ihrem Volumen zwar leicht vermindert wurden, insgesamt<br />

aber zeigte sich keine deutliche Veränderung. Hier ist die weitere Entwicklung<br />

abzuwarten. Bei der Konzentration der maßgeblichen Proteine im Liquor<br />

allerdings fand man meßbar bessere Werte in der Gruppe der mit Cladribine<br />

behandelten Patienten.<br />

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