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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Interleukin und eine laufende Nummerierung. Die Bezeichnung Interleukine<br />

1,2 und 3 sind für die Interferone vorbehalten, aber aus historischen Gründen<br />

behalten sie ihren Namen „Interferone“.<br />

In der Medizin hoffte man durch den <strong>Ein</strong>satz der Interferone nicht nur<br />

Viruserkrankungen, sondern auch bestimmte Tumorarten erfolgreich zu<br />

behandeln. Anfang der 80er Jahre starteten eine Reihe von klinischen<br />

Untersuchungen. Hier nur einige Beispiele: Verschiedene Interferone bei der<br />

Behandlung von Leukämie, Brustkrebs und weitere Tumore und Karzinome.<br />

Der Durchbruch gelang nie, obwohl bestimmte Interferone inzwischen bei<br />

einzelnen Therapien einen gewißen Stellenwert haben. Die wohl<br />

interessanteste Entwicklung ist bei der Therapie der Multiplen Sklerose mit<br />

Beta-Interferon zu beobachten.<br />

Alpha-Interferon bei Haarzell-Leukämie<br />

Das Alpha-Interferon besitzt 24 Subtypen, die alle von den weißen<br />

Blutkörperchen gebildet werden. Die einzelnen Wirkungen dieser Subgruppen<br />

sind noch unbekannt.<br />

<strong>Ein</strong>e erfreuliche Wirkung zeigt ein bestimmtes Alpha-Interferon bei der<br />

Therapie der Haarzell-Leukämie, einer seltenen bösartigen Erkrankung der<br />

weißen Blutzellen. Bisher mußte dabei häufig die Milz entfernt werden. Durch<br />

das Alpha-Interferon kann in 90 Prozent der Fälle die Krankheit unterdrückt<br />

werden.<br />

Auch bei der Behandlung von sogenannten Feigwarzen scheint die Interferon-<br />

Therapie gute Erfolge aufweisen zu können. Neuerdings wird wieder darüber<br />

nachgedacht, Alpha-Interferone auch bei der Multiplen Sklerose einzusetzen.<br />

Bei AIDS-Kranken entsteht häufig eine bestimmte Krebsform, das Kaposi-<br />

Sarkom. Durch die Gabe von Alpha-Interferon ist es bisher bei etwa 40<br />

Prozent der Patienten zu einer Rückbildung dieser bösartigen Krebsform<br />

gekommen.<br />

Beta-Interferon bei Multipler Sklerose<br />

Die Behandlung der Multiplen Sklerose mit Beta-Interferon ist keine Neuheit.<br />

Bereits 1979 wurde die erste Studie mit natürlichem Beta-Interferon<br />

durchgeführt. Das Ergebnis bestand in einer Senkung der Schubraten bei<br />

Patienten mit einer schubförmigen MS.<br />

Auch weitere Studien kamen meistens zum gleichen Ergebnis. Beta-Interferon<br />

hat einen <strong>Ein</strong>fluß auf die Schubrate der MS. Allerdings konnte eine<br />

Verbesserung <strong>des</strong> Behinderungsgra<strong>des</strong> bei den Patienten nicht beobachtet<br />

werden. In einer italienischen Studie wurde sogar eine Zunahme der<br />

Schubfrequenz beobachtet.<br />

Die USA-Studie<br />

Die bislang aufwendigste Studie mit Beta-Interferon wurde 1988 in den USA<br />

von dem Berliner Pharmaunternehmen Schering AG begonnen. Die<br />

Ergebnisse führten zu einer Zulassung <strong>des</strong> Medikaments in den USA.<br />

Insgesamt wurden bei dieser Studie 372 Patienten rekrutiert. Die Teilnehmer<br />

mußten unter einer schubförmigen MS leiden, min<strong>des</strong>tens zwei Schübe in<br />

zwei Jahren bekommen und noch gehfähig sein. Danach wurden sie per Los<br />

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