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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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der Beginn eines sich verstärkenden Schmerzkreislaufs. Denn durch<br />

eingeschränkte Beweglichkeit werden Fehlhaltungen begünstigt, die im Lauf<br />

der Zeit weitere Muskelanspannungen erzeugen, noch mehr Schmerzen sind<br />

die Folge.<br />

Oft werden Schmerzen gar nicht am Ort der Enstehung gespürt: Schmerzen<br />

strahlen in den Körper aus. In völlig anderen Körperregionen wird empfunden,<br />

was das Leben zur Qual werden lassen kann. Auch unabhängig von<br />

organischen Ursachen können Schmerzreize auftreten. Seelisch bedingte<br />

Schmerzen werden genauso wirklich und deutlich gespürt, können oft aber<br />

nicht genau beschrieben oder geortet werden.<br />

Gewitter im Kopf<br />

Zu den bekanntesten Schmerzkrankheiten zählt die Migräne. Oft wird sie mit<br />

dem Spannungskopfschmerz verwechselt, der häufigsten Kopfschmerzform in<br />

Deutschland. Die Internationale Kopfschmerzgesellschaft beschreibt sieben<br />

Merkmale, die auf Spannungskopfschmerz deuten:<br />

1. Kopfschmerzendauer zwischen einer halben Stunde<br />

und sieben Tagen.<br />

2. Sie werden als drücken bis ziehend, nicht aber als pul<br />

sierend empfunden.<br />

3. Auftreten meist beidseitig.<br />

4. Körperliche Aktivität wird nicht unmöglich.<br />

5. Beim Arbeiten oder Treppensteigen verstärken sich<br />

die Schmerzen nicht.<br />

6. Licht und laute Geräusche sind erträglich, es kommt<br />

kaum zu Übelkeit oder Erbrechen.<br />

7. Schmerzintensität ist leicht bis mäßig.<br />

Demgegenüber klagen Migränepatienten über einseitige, stechende, oft auch<br />

pulsierende Kopfschmerzen. Körperliche Anstrengung, Lärm und Licht<br />

verstärken die Krankheitssymptome. Menschen, die von einem Migräneanfall<br />

heimgesucht werden, sind häufig nicht arbeitsfähig. Frauen leiden weitaus<br />

häufiger unter Migräne als Männer, beim Spannungskopfschmerz sind beide<br />

gleichermaßen betroffen.<br />

Schmerzexperten warnen vor den Gefahren einer Selbstmedikation. Man<br />

sollte bei der Vielzahl von rezeptfreien Schmerzmitteln nicht glauben, daß<br />

diese Medikamente harmlos und ohne Nebenwirkungen sind. Medikamente<br />

können Kopfschmerzen hervorrufen, gerade bei <strong>Ein</strong>nahme großer Mengen<br />

über einen langen Zeitraum hinweg. Abhängigkeit, Nieren- und<br />

Lebererkrankungen können auch nach kurzer <strong>Ein</strong>ahmedauer drohen.<br />

Behandlung durch den Facharzt<br />

Der auf Schmerzbehandlung spezialisierte Arzt ist darin geübt, Wirkung und<br />

Gefahren einer medikamentösen Therapie gegeneinander abzuwägen und<br />

genau auf den Patienten zuzuschneiden. Er weiß um die Gefahr der<br />

medikamentenbedingten Sucht und hat Erfahrung im Bereich der<br />

Entzugsbehandlung.<br />

Zusätzlich kennt er Verfahren, die Nerven durch Lokalanästhesie zu<br />

blockieren. Opiate können in Rückenmarksnähe appliziert werden.<br />

Schmerztherapeuten bieten auch Stimulationsverfahren an, wie die<br />

Akupunktur oder elektrische Nervenstimulation. Entspannungsverfahren wie<br />

die Chirotherapie, die mit speziellen Griffen versucht, Verspannungen zu<br />

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