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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Die kanadischen Ärzte beobachteten bei einem Patienten nach <strong>Ein</strong>nahme<br />

einer Überdosis von 4-Aminopyridin eine fortschreitende Verschlechterung der<br />

Gehfähigkeit. Ferner stellten die Mediziner fest, daß eine Störung <strong>des</strong><br />

Spannungszustan<strong>des</strong> von Muskeln und Gefäßen entstand.<br />

Neue Warnung vor Beta-Interferon<br />

Im Fachblatt Nervenarzt erinnern Neurologen an die erhöhte Notwendigkeit<br />

einer umfassenden Aufklärung vor der Therapie mit Beta-Interferon bei MS.<br />

Insbesondere sollen Ärzte auf die mangelnde Wirkung und die starken<br />

Nebenwirkungen, die dann mit einer großen Zahl anderer Arzneien behandelt<br />

werden, hinweisen.<br />

Seite 8:<br />

Tonnenschwere Müdigkeit<br />

Schwere erdrückende Müdigkeit ist ein typisches Symptom für die Multiple<br />

Sklerose. Aber auch Patienten mit anderen neurologischen Erkrankungen<br />

können darunter leiden. Mit einem seit Jahren bekannten Wirkstoff läßt sich<br />

jetzt die Müdigkeit erfolgreich behandeln.<br />

„Es ist zum verzweifeln. Jeden Tag das gleiche Ritual. Nach dem Mittagessen<br />

überkommt mich die Müdigkeit, so daß ich mich kaum mehr auf den Beinen<br />

halten kann“, klagt die beruftstätige Sabine H. Sie leidet unter MS.<br />

Das schnelle Ermüden mit anschließender Erschöpfung ist durchaus ein<br />

typisches Symptom der Krankheit. Häufig wird dieses Krankheitszeichen<br />

selbst von den Fachärzten unterschätzt. So auch bei Sabine H., deren<br />

Neurologe eine psychologische Ursache aufgrund ihrer Belastungssituation<br />

vermutete. Dies alleine reicht für eine Erklärung nicht aus, denn bis zu 88<br />

Prozent aller MS-Patienten leiden meistens in den Nachmittagsstunden unter<br />

zunehmender Schwäche, Erschöpfung, geistiger Trägheit und Schläfrigkeit,<br />

wie eine Studie jüngst ermitteln konnte. Daß MS-Müdigkeit zu einem<br />

schweren Begleitsymptom der Krankheit zu zählen ist, bewiesen 1995<br />

israelische Wissenschaftler vom Department of Neurology der Universität in<br />

Tel Aviv. Sie verglichen MS-Patienten, die unter permanenter Müdigkeit litten,<br />

mit Patienten <strong>des</strong> chronischen Müdigkeitssyndroms (chronic fatigue<br />

syndrome, CFS). Mit Hilfe eines sogenannten Müdigkeits-Index, der im<br />

wesentlichen die Muskeltätigkeit mit berücksichtigte, wurden die Werte der<br />

Versuchsteilnehmer ermittelt. Dabei stellte sich heraus, daß der Müdigkeits-<br />

Index bei MS-Patienten deutlich höher lag als bei den an chronischem<br />

Müdigkeitssyndrom erkrankten Menschen.<br />

Solange die eigentlichen Ursachen der MS nicht geklärt sind, lassen sich die<br />

Gründe <strong>des</strong> MS-Müdigkeitssymptoms schwer ermitteln. In der Fachwelt<br />

diskutiert man Schmerzen als Ursache für die Erschöpfung. Aber auch über<br />

psychologische Hintergründe, wie Depressionen, wird nachgedacht.<br />

Etwas klarer nachvollziehbar ist die These von der Medikamenteneinnahme,<br />

die eine Müdigkeit verursacht. Berücksichtigt werden auch Anämie und<br />

Infektionen, doch konkrete Nachweise liegen bisher nicht vor. Die Therapie<br />

der MS-Müdigkeit sollte nicht mit Stimmulanzien, Drogen und ähnlichen<br />

Präparaten erfolgen. Ob das zur Zeit im Test befindliche 4-Aminopyridin ein<br />

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