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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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empfohlen. Bei isolierter oculärer Myasthenie wird gewöhnlich keine<br />

Thymektomie durchgeführt.<br />

Therapie<br />

Die symptomatische medikamentöse Behandlung der Myasthenia gravis hat<br />

das Ziel, die Konzentration <strong>des</strong> Überträgerstoffs Acetylcholin an der<br />

postsynaptischen Membran zu erhöhen. Zum anderen wird versucht, die<br />

Antikörper aus dem Blut zu entfernen, deren Konzentration zu vermindern<br />

oder die Autoimmunreaktion zu hemmen. Bei einem Drittel der Erkrankungen<br />

kann nach Thymektomie mit einer Spontanremission gerechnet werden; bei<br />

einem weiteren Drittel mit einer deutlichen Besserung <strong>des</strong> Krankheitsverlaufs.<br />

Durch Plasmapherese werden die im Blut zirkulierenden Antikörper kurzfristig<br />

entfernt. <strong>Ein</strong>e klinische Besserung ist in der Regel schon nach zwei<br />

Austauschbehandlungen zu beobachten, hält jedoch ohne Kombination mit<br />

anderen immunsuppressiven Maßnahmen in der Regel nur drei bis sechs<br />

Wochen an. <strong>Ein</strong> positiver Langzeiteffekt konnte nicht bewiesen werden.<br />

Heute werden hauptsächlich noch vier Indikationen für eine Plasmapherese<br />

genannt: die drohende myasthenische Krise, das Vorliegen einer<br />

ausgeprägten Myasthenia gravis und fehlende Wirksamkeit der Medikamente,<br />

bzw. noch nicht einsetzende Wirkung der immunsuppressiven Behandlung<br />

sowie bei schwerster Myasthenie als operationsvorbereitende Maßnahme.<br />

Behandlung der Symptome<br />

Durch spezielle Substanzen, die den Abbau <strong>des</strong> Überträgerstoffes<br />

Acetylcholin hemmen, wird eine Erhöhung der Konzentration von Acetylcholin<br />

im synaptischen Spalt erreicht. Diese Medikamente nennt man<br />

„Cholinesterasehemmer“. Nebenwirkungen entstehen durch eine<br />

überschießende vegetative Reaktion in Form von vermehrtem Tränenfluß,<br />

vermehrtem Schwitzen, Verlangsamung der Herztätigkeit, Bauchkrämpfen<br />

und Durchfall.<br />

<strong>Ein</strong>e Überdosierung kann diese Nebenwirkungen extrem steigern (cholinerge<br />

Krise). Neben der starken vegetativen Symptomatik mit vermehrter<br />

Bronchialsekretion, Speichelfluß und Schwitzen treten innere Unruhe, ferner<br />

eine zunehmende Muskelschwäche, insbesondere auch eine Störung der<br />

Atemmuskulatur auf. <strong>Ein</strong>e stationäre Behandlung ist notwendig wegen der<br />

drohenden Gefahr von Atemstörungen.<br />

Die Dosierung der Cholinesterasehemmer richtet sich nach der klinischen<br />

Symptomatik; anfänglich werden Dosen von etwa 4 x 30 mg täglich<br />

empfohlen.<br />

Immunsuppression<br />

Verwendet werden zum einen Cortisonpräparate, zum anderen Zytostatika,<br />

überwiegend das Azathioprin (Imurek). Die Wirkung von Cortison wird<br />

überwiegend auf den immunsuppressiven Effekt zurückgeführt. Zu Beginn der<br />

Behandlung zeigt sich oft eine vorübergehende Verschlechterung in 30 bis 80<br />

Prozent der Fälle. Die Angaben zur Dosierung variieren; es lassen sich zwei<br />

verschiedene Dosierungsschemata gegenüberstellen: <strong>Ein</strong>mal die täglich<br />

hochdosierte Steroidbehandlung mit 60 bis 100 mg Prednison; zum zweiten<br />

die langsame Steigerung niedriger Dosen, die nur jeden zweiten Tag<br />

verabreicht werden.<br />

Bei der Behandlung mit Cortison sind die bekannten Nebenwirkungen zu<br />

beachten. <strong>Ein</strong>e Verringerung der Steroiddosis sollte vorsichtig erfolgen, da<br />

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