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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Beschäftigung, Arbeitsbeziehungen und soziale Angelegenheiten, GD V / E /<br />

3,<br />

<strong>Ein</strong>gliederung behinderter Menschen,<br />

200 Rue de la Loi (J 27 0 / 121),<br />

B - 1049 Brüssel,<br />

Fax. 00322 - 2951012.<br />

Mehr Sicherheit<br />

für Rollstuhlfahrer im Auto<br />

Bisherige Sicherheitsgurte zum Schutz von Rollstuhlfahrern, die mit dem Stuhl<br />

in einem Kleinbus oder Transporter fuhren, konnten nicht die Sicherheit<br />

gewährleisten, die nichtbehinderte Kraftfahrer durch Gurte haben. Die<br />

Volkswagen AG entwickelte nun ein leicht anzulegen<strong>des</strong> und bequemes<br />

Prallkissensystem, das die Sicherheitsmängel behebt. Informationen und<br />

Gurte erhalten Sie bei:<br />

novacare, GmbH, Entwicklung und Vertrieb medizinischer Hilfsmittel<br />

67061 Ludwigshafen, Schützenstr. 31-35,<br />

Tel.: 0621 - 568021, Fax: 0621-567997.<br />

Buchtip<br />

Das im Sommer 1997 erschienene Buch von Ernst Klee ist die erste<br />

Gesamtdarstellung über Menschenversuche während der NS-Zeit. Der Autor<br />

geht Experimenten nach, die in Konnzentrationslagern, aber auch in<br />

Krankenhäusern, an Forschungsinstituten und in Versuchslabors der<br />

Wehrmacht stattfanden. Er dokumentiert sowohl die Verbrechen von<br />

Medizinern, die der Öffentlichkeit seit längerem bekannt sind, als auch<br />

zahlreiche „Forschungen“, die er durch intensive Archivarbeit erstmals<br />

aufdeckt.<br />

Der Autor beschreibt diese Verbrechen schonungslos und äußerst detailliert.<br />

Er geht dabei auch den Interessenverquickungen zwischen Plänen zur<br />

Menschenvernichtung, wehrmedizinischen Ansprüchen, rassistischer<br />

Wissenschaft und dem ungebremsten Forscherdrang auf der Seite der Ärzte<br />

nach. Die Befugnis, Menschen als Versuchsobjekte zu mißbrauchen, war für<br />

viele Ärzte Forschungsanreiz genug.<br />

Viele der portraitierten Mediziner unterbrachen mit Kriegsende ihre Karrieren<br />

nicht. Den Überimpfungsversuchen <strong>des</strong> Multiple Sklerose-Forschers Georg<br />

Schaltenbrand, der geistig behinderte Menschen mit dem „übertragbaren<br />

Markscheidenschwund“ aus Affenliquor infizieren wollte, widmet Klee ein<br />

eigenes Kapitel.<br />

Angesichts von Schaltenbrands Nachkriegskarriere und seiner Tätigkeit in der<br />

Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) kommt Klee zu dem Schluß:<br />

„Der Blick auf die Mitglieder der MS-Gesellschaft zeigt, warum Behinderte bis<br />

heute gegen soziale Isolation und Ausmerze-Phantasien ankämpfen müssen.“<br />

Ernst Klee, Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer,<br />

Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1997, DM 58,–.<br />

Seite 14:<br />

Lexikon<br />

606

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