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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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sondern schicken die Autoimmun weiterhin an Ihre alte Adresse. Falls Sie<br />

dann keinen Nachsendeantrag gestellt haben, sendet die Post uns das<br />

Exemplar mit dem Vermerk zurück, daß der Empfänger unbekannt sei. Damit<br />

erklärt sich dann Ihre Frage nach Monaten, warum Sie keine Zeitschrift mehr<br />

bekommen. Also teilen Sie uns bitte kurz mittels Postkarte oder Anruf Ihre<br />

neue Adresse mit.<br />

„Wenn auch nur eine Meinung verboten ist, geraten dann nicht alle anderen<br />

Meinungen in ein schiefes Licht? Und vergeht nicht gerade darum so vielen<br />

die Lust, eine erlaubte Ansicht zu vertreten, auch wenn es die eigene ist?“<br />

Jurek Becker<br />

Seiten 4, 5, 6, 7, 8 und 9:<br />

Deoxyspergualin: Die Entwicklung bis heute<br />

Das Multiple Sklerose-Medikament Deoxyspergualin (DSG) droht in<br />

Vergessenheit zu geraten. Dabei sind die wissenschaftlich festgestellten<br />

Ergebnisse erfolgversprechend gewesen.<br />

Beim verantwortlichen Pharmaunternehmen existieren Auswertungen zur<br />

DSG-Studie, die man nach dem fehlgeschlagenen Zulassungsantrag wohl<br />

nicht mehr wahrhaben will<br />

Selbst der wissenschaftliche Leiter der DSG-Studie bei Multipler Sklerose,<br />

Prof. Dr. Ludwig Kappos in Basel, zeigt sich inzwischen verstimmt über die<br />

Firmenpolitik der Hoechst AG, die mit ihren Töchtern Behringwerke AG und<br />

Centeon Pharma GmbH, die Veröffentlichung der DSG-Studienergebnisse<br />

verzögert. Bereits Anfang <strong>des</strong> Jahres 1996 wünscht sich der Schweizer<br />

Neurologe eine Publikation über die Resultate der 1994 und 1995<br />

durchgeführte Studie. Die wenigen ihm vorliegenden Daten zeigen, daß das<br />

ursprüngliche Studienziel, die Reduzierung der entzündlichen Herde in der<br />

Kernspintomographie, nicht erreicht wurde. Dennoch müssen einige Fragen<br />

geklärt werden.<br />

Zum Beispiel, warum sich eine bestimmte Patientengruppe nach einem Jahr<br />

deutlich in einem besseren klinischen Zustand befand als die<br />

Placebopatienten. Hierzu benötigt der Wissenschaftler, der bei jeder<br />

Medikamentenstudie zur Erhöhung <strong>des</strong> Objektivitätsgra<strong>des</strong> und der Seriosität<br />

engagiert wird, die kompletten Daten <strong>des</strong> Pharmaunternehmens. Die<br />

Marburger kommen genau mit diesen Daten nicht nach. Sie blockieren den<br />

wissenschaftlichen Erkenntnisprozeß, so ein renommierter französischer<br />

Neurologe.<br />

Insider von pharmakologischen Studien sprechen Klartext: Wenn ein<br />

Unternehmen in ein Medikament mehrere Millionen Mark investiert, dann<br />

entscheiden auch die Geldgeber wann und wie die Ergebnisse veröffentlicht<br />

werden. Die meist an Universitätskliniken angebundenen Wissenschaftler sind<br />

von den Unternehmensstrategien abhängig. Es ist so, als ob man ein Buch<br />

lesen will, aber der Verleger mit den Seiten nicht herausrückt. Dies ist um so<br />

verwunderlicher, da die Behringwerke bereits öffentlich bekanntgaben, daß<br />

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