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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Prof. Franke: Von jetzt an gerechnet könnte es 12 Monate dauern. Ungefähr<br />

Mitte 1995. Vielleicht auch ein paar Monate früher. Wenn wir keine<br />

Nebenwirkungen feststellen, sollten wir dem amerikanischen Modell folgen<br />

und das Medikament früher auf den Markt bringen. Das ist nützlich für<br />

Pharmaunternehmen, Ärzte und besonders für Patienten.<br />

Frage: Bisher ist immer davon die Rede, daß Beta Interferon mit einer Nadel<br />

gespritzt werden muß. Bestehen auch Überlegungen, das Medikament oral<br />

aufzunehmen?<br />

Dr. Kapp: Wir werden die nächste klinische Studie auch so anlegen, daß das<br />

Betaseron subkutan (unter die Haut) injiziert werden muß. <strong>Ein</strong>e orale<br />

<strong>Ein</strong>nahme ist wilde Hypothese.<br />

Frage: Prof. Franke, gibt es Dosierungsunterschiede bei der Therapie mit<br />

DSG?<br />

Prof. Franke: Ja, die klinische Studie der Behringwerke hat ergeben, daß die<br />

höchste Dosierung auch die effektivste ist. In diesem Zusammenhang sind<br />

aber noch viele Fragen offen: Die Dosierungshöhe, die Frequenz der Therapie<br />

usw. Behrings Planung basierte auf den Ergebnissen der Toxikologie. Ich<br />

könnte mir vorstellen, daß die Gabe einer kleinen Dosis über zehn Tage<br />

durchaus wirkungsvoller ist.<br />

Frage: Habe ich es richtig verstanden, daß ein Myelinschaden, der älter als<br />

zwei Jahre ist, nicht mehr zu reparieren ist?<br />

Prof. McDonald: Ich denke, darüber wissen wir zu wenig. Was wir in der<br />

Kernspintomographie sehen, ist nicht wirklich der Vorgang der<br />

Demyelisierung. Wir sehen nur einen sekundären Effekt dieser Krankheit.<br />

Aber dieses Geschehen ist Gegenstand der laufenden Forschung. Mit der<br />

zunehmenden Verbesserung der Technik werden wir bald den Myelinverlust<br />

verstehen.<br />

Frage: Ist es möglich, daß DSG vor Betaseron auf den deutschen Markt<br />

gelangt und damit auch auf den europäischen Markt?<br />

Dr. Kapp: Je<strong>des</strong> neue Medikament muß sich an der Kernspintomographie<br />

messen lassen. Für DSG ist es noch zu früh.<br />

Prof. Franke: Der wichtigste Punkt ist die klinische Wirkung.<br />

Kernspintomographie ist nur wichtig, wenn gute klinische Ergebnisse<br />

vorliegen.<br />

Seiten 8 und 9:<br />

Kollagenosen Teil 2<br />

Die Krankheitsbilder, die bekanntesten Symptome und die derzeitigen<br />

Therapien - Rheumaexperte Prof. Dr. Martin Franke über diese<br />

Funktionsstörung <strong>des</strong> Abwehrsystems<br />

Die „Kollagenosen“ sind systemisch-entzündliche Erkrankungen <strong>des</strong><br />

Bindegewebes. Diese Entzündung wird auch als „rheumatisch“ bezeichnet.<br />

Durch den Befall <strong>des</strong> Bindegewebes können zahlreiche Organe in das<br />

Erscheinungsbild dieser Erkrankung einbezogen werden. Als Ursache kommt<br />

eine Funktionsstörung <strong>des</strong> Abwehrsystems in Frage, deren Folgen durch die<br />

Grundlagenforschung schon im einzelnen erkannt sind.<br />

Es fehlt aber nach wie vor die Erkenntnis, wodurch diese Störung <strong>des</strong><br />

Abwehrsystems zustande kommt. Es ist bekannt, daß sog. „genetische<br />

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