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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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mit bestimmten Kortisonpräparaten verabreicht. Nach aktuellen Studien ist es<br />

unter Krebsverdacht geraten. Doch Transplantations-Ärzte kennen noch<br />

andere und neuere Präparate. Bereits verwendet werden Cyclosporin A<br />

(SANDIMMUN) und Anti-T-Lymphozyten-Globulin (ATG). Beide Medikamente<br />

wirken auf der Ebene der T-Lymphozyten und zerstören bzw. hemmen deren<br />

Bildung, womit das weitere Zellwachstum verhindert werden soll. Der<br />

gewünschte Langzeiteffekt: weniger aktive Zellen, die sich gegen den eigenen<br />

Körper richten können. Von beiden Substanzen liegen bis heute keine<br />

positiven Ergebnisse über die Therapie der MS vor.<br />

Zur Zeit lenkt die Wissenschaft ihre Aufmerksamkeit auf neuere<br />

Immunsuppressiva, die in ihrer Wirkung die Zellentwicklung wesentlich<br />

spezieller beeinflussen. Der <strong>Ein</strong>griff erfolgt schon in einem frühen Stadium der<br />

Zellreifung. <strong>Ein</strong> weiterer Vorteil sind die geringeren Nebenwirkungen. Zum<br />

Beispiel ist das in Japan entwickelte und zugelassene Bredinin (MIZORIBIN)<br />

eine neue Alternative zum Azathioprin, weil es vergleichsweise weniger<br />

hämatologische Nebenwirkungen haben soll.<br />

Ferner ist die aus den USA stammende und ebenfalls zugelassene<br />

Mycophenolsäure (CELLCEPT) bemerkenswert. Der klinische Effekt zur<br />

Vorbeugung der Abstoßungskrise ist nachgewiesen. Mycophenolsäure<br />

blockiert ein spezielles Enzym, das bei der Zellvermehrung eine wichtige Rolle<br />

spielt.<br />

Noch in der Anfangsphase stecken klinische Erfahrungen mit den Substanzen<br />

Brequinar und Rapamycin. Es wäre wünschenswert, wenn diese neuen<br />

Substanzen aus der Transplantationsforschung einer klinischen Kontrolle bei<br />

der MS und anderen Autoimmunerkrankungen unterzogen würden, da es<br />

inzwischen genügend Hinweise auf eine Wirksamkeit gibt, wie die Studie mit<br />

dem in Japan bei Nierentransplantationen zugelassenen Medikament<br />

Deoxyspergualin zeigt.<br />

News & Hintergrund<br />

Zweites Alzheimermittel in den USA zugelassen<br />

Vor knapp fünf Jahren wurde mit dem Mittel Tacrin (COGNEX) das erste<br />

Medikament gegen die Alzheimerkrankheit zugelassen. Nun kommt aus den<br />

USA die Nachricht, daß mit dem Mittel Donepezil (ARICEPT) eine weitere<br />

Therapiemöglichkeit zur Verfügung steht. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger<br />

soll es bei der <strong>Ein</strong>nahme von Donepezil zu weniger Leberschäden kommen,<br />

wie zwei klinische Studien bewiesen haben.<br />

Umstrittener britischer MS-Cocktail<br />

Die Heilung einer britischen MS-Patientin wurde von der Presse aufgegriffen<br />

und ging weltweit durchs Internet. Jetzt warnt die British MS-Society vor dem<br />

Cocktail, der die bettlägerige Patientin wieder zum Gehen gebracht haben<br />

soll. Das Rezept ist denkbar einfach: Viel Coca Cola light, wenige<br />

Antidepressiva und Vitamin B regelmäßig einnehmen. Nun von allen Seiten<br />

attackiert, „ging“ die Geheilte nach Australien, um in Ruhe zu leben. Der in<br />

Cola light enthaltene Süßstoff Aspartam steht nach neueren Studien im<br />

Verdacht, Hirntumoren auszulösen, vom Genuß <strong>des</strong> Getränks ist daher bis zur<br />

Klärung abzuraten.<br />

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