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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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und Schwierigkeiten bei Mund- und Augenschluß. Die Gesichtszüge werden<br />

schlaff und ausdruckslos.<br />

Weiter kommt es zu einer Schwäche der Kopfhaltemuskulatur, der<br />

Schultergürtel- und Armmuskulatur sowie der Atemmuskeln, weniger häufig<br />

zu einer Schwäche der Beinmuskulatur. Von den Extremitätenmuskeln sind<br />

die proximalen (Oberarm- oder Oberschenkelmuskulatur) stärker betroffen.<br />

Die klinische Klassifikation der Myasthenia gravis berücksichtigt die initiale<br />

Symptomatik, das Manifestationsalter und den Verlaufscharakter. Weniger als<br />

10 Prozent aller Myastheniekranken sind Kinder. Die Myasthenie der<br />

Erwachsenen wird je nach Schweregrad in vier Gruppen unterteilt.<br />

Vier Schweregrade<br />

1. Die okuläre Myasthenie<br />

Betroffen sind die Augenmuskeln: Es besteht eine ein- oder doppelseitige<br />

Schwäche der Lidheber, zusätzlich eventuell auch eine<br />

Augenmuskelschwäche mit Störung der Augenbewegungen, wobei die<br />

Augäpfel nicht mehr parallel nebeneinander stehen, so daß es zu<br />

Doppelbildersehen kommt.<br />

2. Die generalisierte Form der Myasthenie<br />

Zu dieser Gruppe zählen langsam fortschreitende Myasthenien mit Störungen<br />

der Augenmuskulatur, der Schlundmuskulatur, nicht jedoch mit Störungen der<br />

Atemmuskulatur. Hier werden eine milde und eine mittelschwere Form<br />

unterschieden. Bei der mittelschweren Form werden neben den<br />

Augenmuskeln noch andere Willkürmuskeln im Kopf-Schlundbereich sowie an<br />

den Extremitäten betroffen.<br />

4. Akute und rasch progrediente Myasthenie<br />

Die Muskelschwäche entwickelt sich schnell und schreitet rasch fort. Es<br />

kommt zu einer Schwäche der Gesichts- und Schlundmuskulatur, der<br />

Atemmuskulatur innerhalb weniger Wochen oder Monate. Häufig finden sich<br />

bei diesen Patienten Thymome (Geschwülste <strong>des</strong> Thymus).<br />

4. Chronische und schwere Myasthenie<br />

Es besteht zunächst eine milde Symptomatik, die nach den ersten beiden<br />

Krankheitsjahren oder später plötzlich und rasch fortschreitet.<br />

Auf Dauer bleiben nur bei ca. 15 Prozent der Erkrankten die Symptome der<br />

Muskelschwäche ausschließlich auf die Augen beschränkt. Meist kommt es zu<br />

einer Generalisation innerhalb von zwei Jahren, vereinzelt auch erst nach<br />

vielen Jahren und Jahrzehnten. Selten wird bei Myasthenie-Kranken eine<br />

schubartige Verschlechterung beobachtet.<br />

Vor <strong>Ein</strong>führung der immunsuppressiven Therapie war der Krankheitsverlauf<br />

geprägt von einer Verschlechterung in den ersten sieben Jahren, seltener trat<br />

eine Verschlechterung später auf. <strong>Ein</strong>e spontane Besserung trat bei 11 bis 20<br />

Prozent der Patienten ein. Unter einer Immunsuppressiven Behandlung<br />

konnte die Gesamtmortalität deutlich gesenkt werden. Patienten mit einem<br />

Thymom haben ohne spezielle Behandlung eine schlechte Prognose.<br />

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