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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Vielleicht sollten Patienten mit einer langwierigen schweren oder schwer<br />

ertragbaren Krankheit so vorgehen: Nicht sich nur fragen, was ist prinzipiell<br />

besser, ein Arzt oder ein Heilpraktiker? Sondern sich die Frage stellen: Wer<br />

hat die besseren, besser begründeten, aussichtsreicheren Methoden? Und<br />

wenn beide dieselbe Methode anbieten, schließt sich die Frage an: Wer hat<br />

das tiefere fachliche Hintergrundwissen? Schließlich sollte auch noch die<br />

Frage nach den Kosten gestellt werden, denn wenn ein Krankenkassenarzt<br />

möglicherweise günstiger abrechnen kann, wäre der Heilpraktikerbesuch die<br />

teurere Variante.<br />

Den Vorteil <strong>des</strong> Heilpraktikers (Zeit für den Patienten) findet man auch bei<br />

denjenigen Ärzten, die sich dem Termin- und Kassenscheindruck <strong>des</strong><br />

Kassenarztsystems entziehen und ganz oder teilweise zur Privatbehandlung<br />

übergehen. Die Kosten trägt dann der Patient, die Preisunterschiede sind von<br />

Heilpraktiker zu Heilpraktiker wie auch von Arzt zu Arzt teilweise beträchtlich.<br />

Es ist daher sinnvoll, vorab einen Preisvergleich durchzuführen, wenn man<br />

sich für eine bestimmt Methode entschieden hat. Ärzte und Heilpraktiker, die<br />

unkonventionelle Methoden anbieten, müssen ihre Preise offenbaren.<br />

Christine K. hat sich nun dazu entschlossen, einen Heilpraktiker auszusuchen.<br />

Allerdings wird sie den ersten Termin nur zu einem informativen Gespräch<br />

nutzen. Dabei wird sie verschiedene Behandlungsmethoden besprechen.<br />

Ferner möchte sie einen <strong>Ein</strong>druck von dem Menschen bekommen, der ihr als<br />

Heilpraktiker gegenüber sitzt. <strong>Ein</strong>en Termin bei Ihrer Krankenkassen hat sie<br />

auch schon ausgemacht. Dort möchte sie genau erfahren, bei welcher<br />

Methode die Krankenkasse sie unterstützt.<br />

Die unkonventionellen<br />

Methoden der Medizin<br />

Welches sind die von Ärzten am häufigsten eingesetzten komplementärmedizinischen<br />

Therapien? Die auf S. 6 erwähnte Befragung kommt hier fast<br />

zu dem gleichen Ergebnis wie eine Untersuchung von G. Glaeske<br />

(Unkonventionelle Methoden in der Medizin, Siegburg 1995). Hier<br />

auszugsweise Zahlen der Glaeske-Studie, die auf 14.000 Erstattungsanträgen<br />

an Ersatzkassen beruhen:<br />

Akupunktur – 30 %<br />

Phytotherapie (Behandlung mit Heilpflanzen) – 13 %<br />

Sauerstofftherapie - 8 %<br />

Bioresonanztherapie – 6 %<br />

Ozon-/Ozoneigenblut – 5 %<br />

Laserbehandlung – 4 %<br />

Heileurythmie (Wärmebehandlung) – 3 %<br />

Hippotherapie – 2 %<br />

Hämatogene Oxidationstherapie/HOT (Sauerstoffüberdrucktherapie) – 1 %<br />

EAV/Elektroakupunktur nach Voll – 1 %<br />

Eigenblutbehandlungen – 1 %<br />

Thermotherapie – 1 %<br />

(Alle Zahlen sind gerundet / andere Verfahren liegen unter 1%.)<br />

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