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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Menschen findet man besonders starke Konzentrationen von Interleukin-1<br />

kurz vor dem Zubettgehen.<br />

Interleukine fördern die Ausschüttung mehrerer anderer Botenstoffe im<br />

Gehirn. Diese sind wichtig für den erholsamen Tiefschlaf. Aber vor Beginn der<br />

Traumphasen wird der Ausstoß einiger Gehirnbotenstoffe stark verringert.<br />

Somit sinkt die Konzentration von Signalsubstanzen, die bei depressiven<br />

Menschen nur eingeschränkt wirksam zu sein scheinen. Gemütskranken fehlt<br />

meist der erholsame Tiefschlaf - traumreicher REM-Schlaf (Rapid Eye<br />

Movement) tritt bei ihnen häufiger auf. Die Psychiatrie versucht seit Jahren,<br />

Depressionen mit Arzneien zu behandeln, die die REM-Schlafphasen<br />

verringern. Zur Verlängerung der erholsamen Tiefschlafphasen und zur<br />

Verkürzung <strong>des</strong> REM-Schlafes kann man die fehlenden Botenstoffe<br />

verabreichen.<br />

Die Freiburger Forscher gingen einen anderen Weg. Sie erhöhten die<br />

Körpertemperatur von depressiven Patienten mit Medikamenten und<br />

erzeugten künstliches Fieber. Es konnten höhere Konzentrationen der<br />

Botenstoffe Interleukin-1 und -6 sowie <strong>des</strong> Tumor-Nekrose-Faktors gefunden<br />

werden. Die psychische Verfassung der Patienten besserte sich schon vor<br />

dem <strong>Ein</strong>schlafen.<br />

Nach der mit Fieber durchschlafenen Nacht hatte sich die Stimmung aller<br />

Patienten gebessert. In der folgenden Nacht wurde die Fieberbehandlung<br />

unterbrochen. Die Forscher konnten bemerken, daß die fehlenden<br />

Traumphasen jetzt nachgeholt wurden. Der REM-Schlafanteil der<br />

Versuchspersonen war deutlich erhöht. Damit kehrten am nächsten Morgen<br />

auch die Depressionen zurück.<br />

Seite 15:<br />

TV-Tips: Medizin, Wissenschaft und Unterhaltung<br />

April / Mai ‘96<br />

Di, 9. April, 20.15 Uhr, BR :<br />

Die Sprechstunde<br />

Diagnose Krebs - was dann?<br />

Di, 9. April, 19.45 Uhr, WDR:<br />

ALTERnativen - das Magazin für den Neuanfang im Leben<br />

Thema u. a.:<br />

Alzheimer - Chancen für Betroffene und Angehörige<br />

Etwa 800.000 Menschen leiden in der Bun<strong>des</strong>republik an der Alzheimer<br />

Krankheit. Die Sendung zeigt Möglichkeiten, wie die Betroffenen und ihre<br />

Angehörigen den schweren Weg der Erkrankung gemeinsam gehen können.<br />

Mi, 10. April, 20.15 Uhr, B1:<br />

QuiVive - Medizin<br />

Pollen über Berlin - Hilfe bei Heuschnupfen<br />

Mi, 10. April, 21.00 Uhr, ZDF:<br />

Gesundheitsmagazin Praxis<br />

- Probleme mit dem Magen:<br />

Was steckt hinter Magenerkran-<br />

kungen, Darmbeschwerden und Ge-<br />

schwüren? Neue Lasertechnologie<br />

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