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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Dr. Regensburger: Nein, ich habe keine anderen Therapien versucht.<br />

Kombinationen mit anderen Präparaten halte ich für sehr sinnvoll. Ich glaube,<br />

man könnte damit das Therapiergebnis verbessern.<br />

autoimmun: An welche Substanzen denken Sie?<br />

Dr. Regensburger: Es kommen eine ganze Reihe von Präparaten in Frage.<br />

Die Interferone könnten sicherlich eine ergänzende Wirkung haben. Aber auch<br />

Substanzen, die das Nervenwachstum fördern, können eine Rolle spielen.<br />

Mein persönliches Interesse hat das Medikament Leflunomid geweckt.<br />

autoimmun: Viele Patienten werfen den MS-Forschern vor, sie hätten die<br />

aktuelle Entwicklung verschlafen. Wie beurteilen Sie das Engagement in der<br />

MS-Forschung?<br />

Dr. Regensburger: Sicherlich läßt sich das eine oder andere zum Thema MS-<br />

Forschung sagen. Es ist ein schwieriges Thema, man sollte schon sehr genau<br />

hinschauen. <strong>Ein</strong>es möchte ich jedoch mit Sicherheit feststellen: Ich vermisse<br />

bei der MS-Forschung immernoch Offenheit gegenüber neuen Therapien, die<br />

einen nachvollziehbaren theoretischen Ansatz bieten. Die Wissenschaft -<br />

speziell bei der MS-Forschung - schien festgefahren zu sein. Scheinbar fühlte<br />

man sich dabei auch noch wohl.<br />

autoimmun: Konnten Sie bei der Therapie mit DSG besondere Erfolge oder<br />

Mißerfolge beobachten?<br />

Dr. Regensburger: Die Reaktionen bei den Patienten auf die Zuführung von<br />

DSG waren sehr unterschiedlicher Art. Ich konnte sowohl sehr positive als<br />

auch negative Ergebnisse beobachten. Die erfreulichen Therapieergebnisse<br />

werden überwiegen. <strong>Ein</strong> Wundermittel ist DSG aber nicht.<br />

autoimmun: Sind Ihnen Besonderheiten aufgefallen? Vielleicht eine<br />

spezifische Wirkung bei bestimmten Symptomen?<br />

Dr. Regensburger: Ja, bei vielen Patienten, die bereits unter einen imperativen<br />

Harndrang oder gar Inkontinenz litten, stellten sich Verbesserungen im<br />

Blasenbereich ein. Dieser Effekt läßt sich nicht durch eine Placebowirkung<br />

erklären. Da hat DSG schon gewirkt.<br />

autoimmun: In welchem Stadium zeigt die DSG-Therapie ihre größten<br />

Erfolge?<br />

Dr. Regensburger: Es ist wie bei vielen Therapien. Je früher, um so besser.<br />

Wenn man die Frühstadien behandelt, ist die Chance größer, ein<br />

Fortschreiten der Krankheit zu verhindern. <strong>Ein</strong>zelne Krankheitssymptome<br />

können verschwinden oder verbessern sich. <strong>Ein</strong>e Rückkehr der vollkommenen<br />

Gesundheit halte ich für unwahrscheinlich, außer vielleicht im Frühstadium der<br />

Krankheit.<br />

autoimmun: Und die fortgeschrittenen Fälle?<br />

Dr. Regensburger: Irgendwann ist die Multiple Sklerose mit den zur Zeit zur<br />

Verfügung stehenden Medikamenten nicht mehr beeinflußbar. Ich halte den<br />

<strong>Ein</strong>satz von DSG dennoch für sinnvoll. Hierbei sollte man aber sehr individuell<br />

vorgehen. In ein grobes Raster passen diese Fälle nicht hinein.<br />

autoimmun: Würden Sie es wagen, eine Erfolgsquote bei der MS-Therapie mit<br />

DSG zu nennen?<br />

Dr. Regensburger: Nein, ich kann mir noch keine abschließende Meinung<br />

bilden. Dazu war die Beobachtungszeit auch zu kurz und das<br />

Patientenkollektiv zu vielschichtig.<br />

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