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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Die Krankheit ist durch sichtbare Hautveränderungen gekennzeichnet. Die<br />

Haut verhärtet sich, sie liegt straff auf der Unterlage und ist zunehmend wenig<br />

verschiebar. In der Frühphase kann sie auch zunächst ödematös geschwollen<br />

sein. In der Spätphase wirkt sie wie „zu kurz“. Dadurch können auch<br />

Gelenkfehlstellungen entstehen, weil durch die schrumpfende Haut eine<br />

vollständige Gelenkbeweglichkeit nicht möglich ist. Es kann zu<br />

Gelenkzerstörungen kommen. Auch Kalkeinlagerungen im Gewebe,<br />

besonders an den Fingern kommen vor.<br />

Die häufigste Organbeteiligung betrifft die Verdauungsorgane, wobei hier die<br />

verminderte Beweglichkeit, ja sogar die Starre der Speiseröhre mit<br />

entsprechenden Funktionsstörungen im Vordergrund steht. Auch die<br />

Darmschleimhaut kann verändert sein. Dadurch kann es zu gestörter<br />

Nahrungsaufnahme kommen. Entsprechende Allgemeinerscheinungen<br />

können auftreten.<br />

Dazu kommen Veränderungen an Lungen, Herz und Gefäßen sowie eine<br />

Entzündung der Muskulatur als mögliche Organbeteiligung. Es gibt einen<br />

charakteristischen Nachweis von "Antikörpern", allerdings kommen auch<br />

Krankheitsverläufe vor, bei denen solche Zeichen nicht festzustellen sind.<br />

Der früheste klinische Hinweis ist die unmittelbar an die Finger- und/oder<br />

Zehengrundgelenke anschließende Verhärtung der Haut. Frühzeitig, oft lange<br />

vor der Krankheit sich entwickelnd, tritt ein sog. Raynaud-Phänomen auf. Es<br />

ist in 90% der Krankheiten zu Beginn zu beobachten. Es handelt sich dabei<br />

um eine Durchblutungsstörung der Hände oder Finger, die unter dem <strong>Ein</strong>fluß<br />

von Kälte zustandekommt.<br />

Es sind verschiedene Verlaufsformen zu unterscheiden. Beim Typ-I besteht<br />

eine Verhärtung der Haut, die an den Fingern beginnt und bis zum<br />

Handgelenk fortschreitet. Beim Typ-II geht die Ausbreitung der<br />

Hauterscheinungen von den Handgelenken auf die Arme und gegebenenfalls<br />

auch auf Brust und Rücken über.<br />

Bei Typ-III besteht eine Verhärtung der Haut von Brust und Rücken, wobei<br />

dann auch alle Gliedmaßen mitbefallen werden können.<br />

Als besonders bedeutsam ist die Nierenbeteiligung anzusehen, auf die auch<br />

im Verlauf der Krankheit durch Untersuchungen stets zu achten ist.<br />

Zu der Behandlung der Hauterscheinungen muß gesagt werden, daß es keine<br />

medikamentöse Verfahren gibt, die diese Veränderungen rückgängig machen<br />

können. Kortison ist aber in der Lage, insbesondere die Lungenbeteiligung<br />

und auch die Gefäßbeteiligungen erfolgreich anzugehen. Die physikalische<br />

Therapie hat die Aufgabe, bei dem Befall der Gliedmaßen eine ungünstige<br />

Fehlstellung der Gelenke zu verhindern oder ihr vorzubeugen. Bei der<br />

Behandlung der Nierenbeteiligung ist es in letzter Zeit zu einem wesentlichen<br />

therapeutischen Fortschritt gekommen. Durch die sog. ACE-Hemmer kann<br />

das Fortschreiten der Nierenveränderungen günstig beeinflußt werden.<br />

Gegenüber früher hat sich die Vorhersage der Erkrankung auch wesentlich<br />

verbessert.<br />

Bei Typ-I und Typ-II ist mit einer grundsätzlich günstigeren Verlaufsform zu<br />

rechnen. In der Behandlung der Organbeteiligung sind in letzter Zeit auch<br />

wesentliche Fortschritte gemacht worden.<br />

Es ist noch einmal zusammenfassend festzustellen: Alle Patienten mit einer<br />

solchen Erkrankung aus dem Bereich der Kollagenosen bedürfen einer<br />

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