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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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der Fasern aus dem Filter lösen und sich in den Lungen der Raucher<br />

niederlegen. Es handelt sich hierbei um Zellulose-Acetat, woraus seit<br />

Jahrzehnten Filterzigaretten hergestellt werden. Dies führt zu<br />

Adenokarzinomen (eine Krebsart) in der Lunge.<br />

Seiten 18 und 19:<br />

Cop-1: Erst Mäuseversuche dann der Mensch<br />

Eiweißbausteine hemmen Selbstzerstörung und reduzieren die Schubrate bei<br />

Multipler Sklerose<br />

Wie viele Ansätze in der MS-Forschung beginnt, die Entwicklung von<br />

Copolymer 1 (Cop-1) mit Tierversuchen. Dabei spielen Mäuse oder Ratten<br />

regelmäßig eine Hauptrolle. Wissenschaftlern ist es gelungen, eine künstliche<br />

Nervenentzündung zu erzeugen. Die Experimental Allergic Encephalomyelitis<br />

(kurz EAE) ist eine der menschlichen Multiplen Sklerose ähnelnde<br />

Erkrankung.<br />

Doch im Unterschied zur menschlichen MS handelt es sich bei der EAE um<br />

eine von Menschenhand verursachte Erkrankung. Man ist sich im klaren<br />

darüber, wie man sie erzeugen kann. Genau diese Tatsache macht den<br />

Unterschied zur menschlichen MS aus. <strong>Ein</strong>e menschliche MS läßt sich eben<br />

noch nicht künstlich erzeugen, da man noch keine genauen Erkenntnisse über<br />

die Herkunft der Erkrankung hat.<br />

Aber die künstliche EAE ist besser als überhaupt kein Forschungsansatz. So<br />

werden weltweit Mäuse und Ratten mit der EAE konfrontiert, damit die<br />

Krankheit ausbricht. Bei den erkrankten Tieren werden sodann verschiedene<br />

Medikamententests durchgeführt.<br />

Ziel dieser Testreihen ist es, eine Substanz zu entdecken, die auch die<br />

menschliche MS günstig beeinflussen kann. Wenn ein Medikament bei den<br />

EAE-Mäusen gute Resultate zeigt, wird man sich überlegen, ob es auch im<br />

Rahmen einer klinischen Studie am Menschen getestet werden kann.<br />

Cop-1 und die EAE-Mäuse<br />

<strong>Ein</strong>e israelische Arbeitsgruppe vom Weizmann-Institut (Rehovot) untersuchte<br />

nun die Wirkung von synthetischen Eiweißmolekülen bei EAE-Mäusen. Das<br />

Ergebnis war sehr erfreulich, berichteten die Wissenschaftler. Die Zerstörung<br />

der Nerven konnte gebremst werden. Nach weiteren Prüfungsreihen schienen<br />

sich die gemachten Beobachtungen zu bestätigen.<br />

Im nächsten Schritt ging man an den Menschen heran. Im Rahemen kleinerer<br />

Studien, später auch in einer größeren klinischen Prüfung, stellte sich heraus,<br />

daß Cop-1 in der Lage zu sein scheint, beim schubförmigen MS-Verlauf die<br />

Schubrate um 74,8 Prozent zu verringern. Zum Vergleich seien hier die<br />

Ergebnisse der Beta-Interferon-Studie (1993) genannt. Dort wurde<br />

beobachtet, daß die Schubrate nur um 33,3 Prozent reduziert wurde.<br />

Auch wenn beide Medikamente wegen ihrer unterschiedlichen Wirkungsweise<br />

nicht direkt verglichen werden können, so lassen sich jedenfalls die<br />

Studienergebnisse vergleichen. Allerdings wird man von streng<br />

wissenschaftlicher Seite Kritik äußern, da Cop-1 nicht gegen Placebo getestet<br />

wurde. Dennoch ist dies kein Grund, statistisch korrekt erhobene Daten zur<br />

Kenntnis zu nehmen. Vielmehr besteht aufgrund dieser Resultate gesteigerter<br />

Foschungsbedarf mit Cop-1.<br />

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