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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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verstreute Publikationen vor, die fortgestzte systematische MS-Forschung<br />

nicht erkennen lassen.<br />

Spitzenreiter sind die USA mit fast der Hälfte aller MS-Veröffentlichungen. An<br />

mehreren US-Zentren wird gearbeitet und natürlich werden auch die<br />

entsprechenden Ergebnisse in der Fachpresse publiziert.<br />

Die ausgewerteten Daten geben in der vorliegenden Zwischenanalyse keine<br />

Auskunft über den jeweiligen Forschungsgegenstand in den einzelnen<br />

Ländern. Ob qualitativ sinnvoll gearbeitet wurde, die Kapazitäten breit gestreut<br />

wurden oder ein angemessenes Verhältnis zwischen Grundlagen- und<br />

Therapieforschung bestand, bleibt weiteren Untersuchungen vorbehalten.<br />

Die deutschen Wissenschaftler, denen oft besondere Forschungsqualitäten<br />

nachgesagt werden, erreichen hinter den Niederlanden Platz vier. Mit nur 6,4<br />

Prozent Anteil an der Gesamtzahl der Veröffentlichungen läßt sich ein<br />

besonderer Forschungsdrang nicht erkennen. In Anbetracht der in<br />

Deutschland großzügig zur Verfügung gestellten MS-Forschungsgelder ein<br />

eher schlechtes Ergebnis. Dänemark, mit recht spärlichen Mitteln<br />

ausgestattet, läßt Länder wie Frankreich oder Japan hinter sich liegen.<br />

Seiten 24 und 25:<br />

Ärzte gegen Gelbfiebertod<br />

Die Krankheit Gelbfieber läuft im ersten Stadium langsam an: Schüttelfrost,<br />

hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen ähnlich wie bei einer<br />

Grippeinfektion. Nach drei bis vier Tagen klingt die Krankheit ab oder, wenn<br />

der Erkrankte weniger Glück hat, führt sie in das zweite, toxigene Stadium.<br />

Gelbsucht, hochgradige Schmerzen im Oberbauch, Bluthusten und<br />

schließliches Kreislaufversagen begleiten den To<strong>des</strong>kampf. Bis zum 19.<br />

Jahrhundert galt Gelbfieber als Schmutzkrankheit, die durch Berühren von<br />

Gelbfieberkranken, deren Kleidern oder Betten verursacht wurde. Man glaubte<br />

damals, daß allein klinische Sauberkeit vor Ansteckung und Ausbreitung der<br />

Seuche schützen könnte.<br />

Der kubanische Augenarzt Dr. Carlos J. Finlay (1833 - 1915) vertrat erstmalig<br />

den Standpunkt, daß die Seuche durch Moskitos übertragen werde. In seiner<br />

Heimat Kuba kamen Moskitos häufig vor. 1900 brach unter den in Havanna<br />

stationierten amerikanischen Truppen eine schwere Gelbfieberepidemie aus,<br />

die Tausende von To<strong>des</strong>opfern forderte.<br />

Das Weiße Haus entsandte ein Ärzteteam zur Erforschung <strong>des</strong> Gelbfiebers.<br />

Leiter der Gelbfieberkommission war der Professor der Bakteriologie Dr.<br />

Walter Reed, stellvertretender Leiter war Dr. James Caroll. Insektenforscher<br />

und Bakteriologe Dr. Jesse W. Lazear war weiteres Mitglied der Kommission.<br />

Der leitende Sänitätsoffizier <strong>des</strong> amerikanischen Stützpunkts ordnete eine<br />

stündliche Reinigung der Stadt Havanna an, dem Satz folgend, daß es sich<br />

um eine Schmutzkrankheit handele.<br />

Selbstverständlich hatte er sich auch mit Dr. Finlay über die Entstehung der<br />

Epidemie unterhalten. „Ich kann Ihnen nur raten, die Moskitos zu vernichten.“<br />

meinte Finlay. Der Sanitätsoffizier wollte den Beweis: „Wenn es Ihnen gelingt,“<br />

sagte er zu Finlay, „durch den Stich eines Moskitos Gelbfieber künstlich zu<br />

erzeugen, will ich Ihnen gerne glauben und Ihren Rat befolgen.“<br />

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