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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Autoimmunkrankheiten – entzündliches, chronisches Gelenkrheuma, Multiple<br />

Sklerose und viele andere chronische, quälende Krankheiten – erscheinen in<br />

der Medizin bis heute als unbehandelbare Leiden. Alle konventionellen<br />

Ansätze der Therapie - Azathioprin (Imurek), Cytostatika und vieles andere -<br />

haben sich als wirkungslos erwiesen. Der Verlauf der Krankheiten wird durch<br />

keines der bisher erprobten und angewandten Arzneimittel grundlegend<br />

beeinflußt oder verändert. Tiermodelle für Autoimmunkrankheiten müssen<br />

künstlich hervorgerufen werden und sind mit der menschlichen Krankheit<br />

meist nicht zu vergleichen.<br />

Medizinische Wissenschaft, Immunologie und Neuroimmunologie haben in<br />

den letzten 30 Jahren zwar auf diesem Gebiet intensiv geforscht, bis heute<br />

konnte aber noch nicht einmal eine schlüssige Vermutung über die<br />

Krankheitsentstehung entwickelt werden.<br />

Folgerichtig erschöpft sich die wissenschaftliche Arbeit in der Entwicklung<br />

neuer Forschungsmethoden. Die menschliche Krankheit, das Leiden der<br />

Kranken gerät dabei in Vergessenheit. Dazu kommt, daß der<br />

Wirksamkeitsnachweis neuer Medikamente bei allen Autoimmunkrankheiten<br />

sehr schwierig zu führen ist.<br />

Überholte Wissenschaftsstrukturen<br />

Die Multiple Sklerose ist das „schwierigste“ aller Autoimmunleiden, sozusagen<br />

ein „Modell“ für alle anderen Krankheiten dieser Reihe. Die medizinische<br />

Wissenschaft hatte es fast aufgegeben, über die Wirkung neuer Medikamente<br />

beim Menschen nachzudenken, sie zu erproben und auch neue , innovative<br />

Modelle der Medikamentenprüfung zu entwickeln. Per Mehrheitsentscheid<br />

wurden die beteiligten Wissenschaftler sich einig, daß vor<br />

Therapieerprobungen erst eine vollständige theoretische Klärung aller<br />

wissenschaftlichen Fragen erfolgen müsse – ein ehrenhaftes Vorhaben, das<br />

nur theoretische Vorarbeiten leistet, aber sonst keinerlei Nutzen für die jetzt<br />

lebenden Kranken haben kann. Nach meiner Überzeugung ist die<br />

medizinische Wissenschaft verpflichtet, die leidenden Menschen in den<br />

Mittelpunkt ihrer Bemühungen zu stellen. Theoretische Ansätze sollten immer<br />

wieder an ihrem praktischen Erfolg am Patienten gemessen werden. Der Weg<br />

von DSG zum Patienten wird durch die gegenwärtigen<br />

Wissenschaftsstrukturen verzögert und erschwert. Alle wissen jetzt, daß DSG<br />

eine positive Wirkung bei MS-kranken Menschen hat.<br />

Trotzdem wird die <strong>Ein</strong>führung, die Zulassung dieser innovativen Substanz<br />

durch „wissenschaftliche“ und bürokratische Hemmnisse gehindert. Dadurch<br />

wird nicht nur den kranken Menschen mögliche Hilfe vorenthalten, sondern<br />

auch der wissenschaftliche Fortschritt behindert. Wir brauchen andere<br />

Strukturen, in denen ein solches Versagen unmöglich gemacht wird.<br />

Neue Hypothese der Krankheitsentstehung<br />

DSG ist nur ein Anfang. <strong>Ein</strong>ige Substanzen, mit denen der Ablauf einer<br />

Autoimmunkrankheit weiter gestoppt werden kann, werden kommen. Die<br />

Befunde bei der Behandlung von Menschen – ausschließlich klinische<br />

Befunde bei der Behandlung von Menschen! – können zu einer neuen<br />

Hypothese über die Krankheitsentstehung führen.<br />

Die Behandlung von Autoimmunkrankheiten werden der Schwerpunkt<br />

ärztlicher Tätigkeit und medizinischer Forschung in den kommenden Jahren<br />

sein. Wissenschaftliche Durchbrüche sind in der Geschichte der Medizin<br />

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