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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Rinde und ein lymphozyten-ärmeres Mark unterscheiden. In der Thymusrinde<br />

vollzieht sich der Reifungsprozeß der aus dem Knochenmark stammenden<br />

Vorläuferzellen. Zunächst bilden diese einen spezifischen Rezeptor aus (<br />

antigenen-spezifische T-Zellrezeptoren), dann erfolgt eine Art<br />

Musterungsaverfahren, durch die das spezielle T-Zellrepertoir eines<br />

Menschen geprägt wird Der Selektionsprozeß vollzieht sich in zwei Stufen,<br />

wobei zunächst eine positive Auswahl erfolgt. Positiv heißt, es bleiben die<br />

reifenden T-Zellen erhalten, die ein Antigen, das ihnen von anderen<br />

Immunzellen präsentiert wird, erkennen können. In einem weiteren Schritt<br />

erfolgt eine negative Selektion, d.h. es werden bestimmte Lymphozythen (T-<br />

Zellen) mit einer besonders hohen Rezeptoraffinität für Autoantigene<br />

ausgesondert. Bei Störung,z.b. dem gehäuften Vorkommen von<br />

Muskelähnlichen Zellen, können vermehrt spezifische T- Zellen gebildet<br />

werden, die außerhalb <strong>des</strong> Thymus eine verstärkte Antikörperbildung, z.B.<br />

gegen Acetylcholinrezeptoren, bewirken.<br />

Diese Acetylcholin-Rezeptor-Antikörper blockieren die entsprechenden<br />

Rezeptoren der Muskelzellen, wodurch es zu einer Schwäche <strong>des</strong> betroffenen<br />

Muskels kommen kann.<br />

Diagnostische Untersuchung<br />

Bei der klinischen Untersuchung wird die belastungsabhängige Ermüdbarkeit<br />

von Muskelgruppen geprüft. <strong>Ein</strong> Pharmakologischer Test (Tensilon-Test) prüft,<br />

ob durch intravenöse Gabe dieses Medikaments, das den Abbau <strong>des</strong><br />

Überträgerstoffes Acetylcholin hemmt, eine vorübergehende Besserung der<br />

Muskelschwäche erreicht werden kann. Mit neurophysiologischen<br />

Untersuchungsmethoden (Elektromyographie) kann die Muskelschwäche bzw.<br />

die leichte Ermüdbarkeit der Muskulatur durch wiederholte elektrische<br />

Stimulation nachgewiesen werden. Für die Myasthenie ist charakteristisch,<br />

daß sich bei wiederholter Reizung eine deutliche fortschreitende<br />

Amplitudenminderung <strong>des</strong> Reizantwortpotentials (Dekrement) in den<br />

untersuchten Muskeln zeigt.<br />

Antikörper gegen Acetylcholinrezeptoren finden sich bei über 90% der<br />

Patienten mit generalisierter Myasthenie und bei 50% der Patienten mit rein<br />

oculärer Myasthenie .Diese Antikörper sind gegen verschiedene Bestandteile<br />

<strong>des</strong> Acetylcholinrezeptors gerichtet. Daneben finden sich bei etwa einem<br />

Drittel der Patienten mit generalisierter Myasthenie auch Antikörper gegen<br />

quergestreifteMuskulatur. Diese Antikörper kommen bei 80-90% der Patienten<br />

mit Thymom und Myastenia gravis vor. Schließlich können inzwischen<br />

Antiacetylcholinrezeptor-Antikörper bestimmt werden (Radio- Immuno-<br />

Präzipitationstest); damit steht ein sehr spezifischer und sensitiver Test für die<br />

Myasthenia gravis zur Verfügung.<br />

Durch röntgenologische Untersuchungen, Computer- oder<br />

Kernspintomographie muß ein Tymom ausgeschlossen werden. Das vorliegen<br />

eines Tymoms stellt eine absolute Indikation zur Thymektomie dar.In der<br />

Regel wird bei generalisierter Myasthenia gravis eine Thymektomie<br />

empfohlen. Bei isolierter oculärer Myasthenie wird gewöhnlich keine<br />

Thymektomie durchgeführt.<br />

Behandlung der Myastenia gravis<br />

Die symptomatische medikamentöse Behandlung der Myasthenia gravis hat<br />

das Ziel, die Konzentration <strong>des</strong> Überträgerstoffs Acetylcholin an der<br />

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