10.12.2012 Aufrufe

Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bei den Kunden handelt es sich um einen kleinen, erlesenen Kreis,<br />

vornehmlich, Vertreter aus sogenannten Investmentfirmen, die wiederum ihre<br />

Kunden, die wirklichen Geldanleger, beraten.<br />

15 Milliarden Dollar vertreten<br />

Das Thema Multiple Sklerose war gut besucht. BNP-Sprecher Christian<br />

Engelhart stellte fest, „daß etwa 15 Milliarden Dollar an Kapital anwesend<br />

waren.“ Das Hauptinteresse der Besucher lag darin, möglichst viel über die<br />

aktuelle MS-Therapieforschung zu erfahren. Veranstaltungschef und<br />

Pharmazieanalyst Ian Broadhurst bereitete das Treffen sorgfältig vor und trug<br />

alles zusammen, was zur Zeit weltweit von wirtschaftlicher Bedeutung für die<br />

Multiple Sklerose-Forschung ist.<br />

Konkurrenz in der Pharmabranche<br />

Dem Milliarden-Publikum wurden neben einem durchaus sauber erarbeiteten<br />

Dossier die wohl aktivsten MS-Forscher, bzw. ihre Repräsentanten vorgestellt.<br />

Ziel war es, den Investoren die eine oder andere Investitionsmöglichkeit<br />

schmackhaft zu machen.<br />

Der Konkurrenzkampf in der MS-Forschung ist zwischen Forschern der<br />

verschieden Richtungen offen ausgebrochen. „Aber auch der<br />

Konkurrenzkampf zwischen den beteiligten Pharmaunternehmen. Das kann<br />

den Patienten nur zu Gute kommen.“, so Ralf Harenberg (Schering AG)<br />

zuständig für Wirtschaft und Presse.<br />

An der Spitze der geladenen Referenten stand Prof. Ian McDonald vom<br />

Institut für Neurologie der Universität London. Er gilt weltweit als „der“ MS-<br />

Experte. In seiner Person hat sich das gesamte Wissen über Multiple Sklerose<br />

der letzten 25 Jahre angehäuft. McDonald betreut eine Reihe von weltweit<br />

laufenden Forschungsprojekten. Sein Hauptanliegen ist die Entwicklung neuer<br />

Techniken zur Untersuchung dieser Krankheit. „Er ist eine Kapazität. Direkt<br />

der Königin von Großbritannien unterstellt.“, erklärte Engelhart.<br />

In seinem Vortrag beschrieb McDonald zunächst die Multiple Skerose: „MS ist<br />

eine Krankheit <strong>des</strong> Gehirns oder Rückenmarks. In Nordeuropa, Amerika und<br />

Australien leiden etwa von 100.000 Menschen 100 an Multipler Sklerose. In<br />

Südeuropa ist diese Rate niedriger, dort trifft man auf rund 50 Patienten pro<br />

100.000 Menschen.“<br />

McDonald betonte die Kosten, die die MS für Industrienationen verursache.<br />

<strong>Ein</strong> MS-Kranker koste ähnlich viel wie ein Patient, der an einer Herz-<br />

Kreislauferkrankung oder Krebs leidet. Ferner berichtete er den Investoren<br />

über das Durchschnittsalter von 30 Jahren, in dem diese Krankheit ausbricht.<br />

Und: „<strong>Ein</strong>e starke Verschlechterung der Multiplen Sklerose tritt bei 85 Prozent<br />

der Patienten nach 25 Jahren Krankheit ein. Wir haben in den letzten fünf<br />

Jahren sehr viel über diese Krankheit gelernt, nicht zuletzt dank der<br />

Kernspintomographie.“<br />

Hinsichtlich der MS-Ursachen tappt auch McDonald im Dunklen. Aber er zeigt<br />

sich optimistisch: „Nach unserem derzeitiges Verständnis basiert die Multiplen<br />

Skleorse auf einem frühzeitigen Zusammenbruch der Blut-Hirn-Schranke in<br />

Verbindung mit einer Entzündung. In der Folge treten Entmarkungen auf.<br />

Nach etwa einem Monat stoppt die Entzündung und klingt ab.“<br />

Den Grund der Entzündung sieht McDonald im immunologischen Bereich bei<br />

den Lymphozyten. Das Hauptziel einer Therapie müßte es sein, den<br />

entzündlichen Prozeß zu stoppen.<br />

203

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!