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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Mein Engagement hat sich für alle MS-Kranken gelohnt. Mein erstes Ziel - die<br />

Verfügbarkeit von DSG für alle Kranke - ist erreicht. Aber es war nur ein erstes<br />

Zwischenspiel, viele wissenschaftliche Fragen bleiben nach wie vor ungelöst:<br />

Die optimale Dosierung, die Zeitdauer der Gabe, der Wirkmechanismus, die<br />

Grenzen der Wirkung, die Kombination mit anderen Medikamenten, die<br />

Wirksamkeit bei anderen Autoimmunkrankheiten.<br />

Da ich die Hoffnungslosigkeit der Patienten mit Autoimmunkrankheiten als<br />

MS-Kranker am eigenem Leib gespürt habe, möchte ich jetzt meine ganze<br />

Kraft einsetzen, um zur Lösung dieser Fragen in Zusammenarbeit mit anderen<br />

Wissenschaftlern beizutragen. Ich bin der festen Überzeugung, daß unsere<br />

Kenntnisse über die Krankheit Multiple Sklerose nur durch klinische<br />

Erfahrungen mit neuen Medikamenten erfolgen kann. Dabei muß in einem<br />

nachfolgenden Prozeß der jeweilige Wirkungsmechanismus untersucht<br />

werden.<br />

Bei diesem Klärungsprozeß sind auch gezielte Tierversuche notwendig und<br />

sinnvoll. Die jetzige MS-Forschung hat bisher keine Frage klären können.<br />

Ferner hat sich die Forschung bei der Entwicklung <strong>des</strong> hilfreichen<br />

Medikamentes DSG wenig hilfreich gezeigt. Die gesamte Forschungsrichtung<br />

war bisher offenbar falsch. Erst ein MS-kranker Arzt mußte den Forschern<br />

einen Weg zu einem wirksamen Medikament zeigen.<br />

Die Erforschung der Autoimmkrankheiten kann wieder etwas optimistischer in<br />

die Zukunft blicken. Neben DSG existieren noch mehrere Medikamente, die<br />

bisher bei erkrankten Menschen kaum ausprobiert wurden, aber deren<br />

Anwendung durchaus sinnvoll erscheint. <strong>Ein</strong>es dieser Medikamente heißt<br />

Leflunomid (vergleiche AutoImmun News 3/93, Seite 7).<br />

Jetzt ist es zunächst sehr wichtig, DSG auch bei Patienten mit anderen<br />

Autoimmunkrankheiten zu erproben. Ich denke dabei an das entzündliche<br />

Gelenkrheuma, den Lupus erythemato<strong>des</strong> (LE) und viele andere Krankheiten.<br />

Hierbei kommt es natürlich auch auf die nötigen Dosierungen und Intervalle<br />

an. DSG ist kein Wundermittel. Es ist aber ein erster Schritt in die richtige<br />

Richtung.<br />

Niels Franke<br />

Seiten 8 und 9:<br />

News und Hintergrund<br />

Neue Labortechnik verunsichert Schwangere<br />

Die PCR-Methode (PCR = Polymerase Kettenreaktion) ist eine<br />

molekularbiologische Labortechnik zum Nachweis einer frischen Toxoplasma-<br />

Infektion. Toxoplasmose wird durch den einzelligen Parasiten „Toxoplasma<br />

gondii“ ausgelöst. Geschieht dies erstmalig während einer Schwangerschaft,<br />

so kann der Erreger in der Hälfte der Fälle auf das Ungeborene übergehen.<br />

Bei einem Teil dieser Fälle wird das Kind geschädigt oder es kommt zu<br />

Fehlgeburten. In der Bun<strong>des</strong>republik rechnet man jährlich mit etwa 1700<br />

Fällen. Da die meisten Infektionen ohne Krankheitszeichen für Schwangeren<br />

verlaufen, aber dennoch das ungeborene Kind gefährden, kann eine<br />

serologische Untersuchung aller Schwangeren sinnvoll sein.<br />

PCR eignet sich aber nicht als Routinemethode im Rahmen der<br />

Schwangerenvorsorge, denn bisher erreichte Ergebnisse dieser störanfälligen<br />

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