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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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Schreiben Sie an: Franke Verlag, Mommsenstraße 28, 10629 Berlin<br />

8.11 „Autoimmun“ Nr. 5 von Oktober/November 1995<br />

Seite 3:<br />

Wieviele noch?<br />

Auch wenn es einige nicht hören möchten: Der entschlossene Selbstmord von<br />

Klaus von der Burg aus Neumünster hat uns alle entsetzt und schlimmer, er<br />

hätte nicht sein müssen. Klaus von der Burg könnte noch leben. Er bekämpfte<br />

die bislang unheilbare Krankheit Multiple Sklerose erfolgreich mit einem<br />

Medikament, <strong>des</strong>sen Zulassung noch 10 Jahre dauern kann. Von der Burg<br />

war Teilnehmer einer Medikamentenprüfung. Er spürte selbstkritisch die<br />

günstige Wirkung einer Substanz, nahm kaum Nebenwirkungen wahr und<br />

kam zu dem Entschluß, die Verbesserung seiner Symptome der Arznei DSG<br />

zuzuschreiben. Erfreulich aus medizinischer Sicht. Soweit, so gut.<br />

Als es ihm wieder schlechter ging, wollte er die Therapie fortsetzen. Doch<br />

plötzlich sagten alle nein: Krankenkasse, Horst Seehofer, Pharmahersteller<br />

Behringwerke und die Schreibtischmediziner <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>instituts für<br />

Arzneimittel und Medizinprodukte. Schließlich wurde die beantragte<br />

Eilzulassung wegen <strong>des</strong> Vetos der DMSG-Ärzte versagt. Von der Burg<br />

handelte und nahm sich das Leben, weil man es ihm durch Entzug einer<br />

hilfreichen und nachweisbar wirksamen Medizin verwehrte. Nur das ist der<br />

wahre Grund.<br />

Die Ursache dafür setzte nicht seine Krankheit, sondern ein bürokratisch<br />

unflexibler Apparat. Jeder der hier genannten trägt ein wenig Schuld an dem<br />

Tod von Klaus von der Burg. Es ist jetzt an der Zeit, darüber nachzudenken,<br />

ob man Medikamente, die sich in wissenschaftlichen Studien befinden, nicht<br />

den Ärzten von unheilbaren Kranken - ohne Wartezeit - zur Verfügung stellen<br />

sollte. Wir meinen: Ja, Herr Seehofer. <strong>Ein</strong>e Reform <strong>des</strong> Arzneimittelgesetzes<br />

ist notwenig und wäre eine politisch populäre Maßnahme.<br />

Die Stimmung in der Ärzteschaft wird immer eindeutiger: Neurologen stehen<br />

der MS weitgehend ratlos gegenüber, sie wollen mit neuen Arzneien arbeiten,<br />

um ihren Patienten eine Chance zu geben. Doch sie bekommen die Präparate<br />

nicht oder nur für viel Geld auf dem Schwarzmarkt. Das Medikament DSG ist<br />

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