10.12.2012 Aufrufe

Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der <strong>Ein</strong>sen<strong>des</strong>chluß ist der 20. Juli 1995. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Mitarbeiter von Prof. Dr. Niels Franke und deren Angehörige dürfen leider<br />

nicht teilnehmen. Die Gewinner werden schriftlich von uns benachrichtigt.<br />

Und das sind die Gewinner vom Preisrätsel (Lösungswort: „Tschechien“) aus<br />

der autoimmun 2/95:<br />

1. Preis (Kuraufenthalt in Karlsbad): Frau Ruth Buhrt in Neubrandenburg.<br />

<strong>Ein</strong>en wertvollen Buchpreis haben gewonnen (in der Reihenfolge der<br />

Ziehung): Herr Thomas Pilanz in Roth, Herr Ossi Tusa Sunila / Finnland, Herr<br />

K. H. Dethleffsen in Hammoor und Herr Bernhard Vogel inVöhringen.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

8.10 „Autoimmun“ Nr. 4 von August/September 1995<br />

Seite 3:<br />

Kleines Etwas mit großer Wirkung<br />

Wir hatten fast alle schon mit ihnen zu tun. Sie sind so klein, daß sie nur mit<br />

dem Elektronenmikroskop sichtbar werden, aber ihre Wirkung ist umso<br />

deutlicher und kann bisweilen verheerend sein: gemeint sind Viren. Sie sind<br />

verantwortlich für zahlreiche Erkrankungen. Die Palette reicht vom harmlosen<br />

Schnupfen bis zum tödlichen AIDS. Was Viren so faszinierend macht, ist ihr<br />

einfaches und effektives Konstruktionsschema: ein Kern aus Erbinformation,<br />

umgeben von einer Schutzhülle. Viren können sich nur in lebenden fremden<br />

Zellen vermehren. Sie stehen auf der Schwelle zwischen belebter und<br />

unbelebter Materie: einige Viren können sogar kristallisieren.<br />

Immer einmal wieder kommt jemand auf die Idee, die Beteiligung von Viren an<br />

ungeklärten Krankheitsbildern zu vermuten. Bei Krebs war das so, auch bei<br />

der Multiplen Sklerose. Da sich diese geheimnisvollen Viren aber oft gar nicht<br />

finden lassen, werden Erklärungen angeboten: Vielleicht verstecken sich<br />

diese geheimnisvollen Spezialviren zu gut, heißt es, vielleicht sind sie auch zu<br />

klein, als daß man sie mit dem Elektronenmikroskop oder anderem<br />

wissenschaftlichen Gerät finden könnte. Oder sind es Viren der ganz<br />

besonderen hypothetischen Art: sogenannte Slow-Viren zum Beispiel? Es<br />

könnte natürlich auch sein, daß es sie gar nicht gibt, daß die jeweilige<br />

Krankheitsursache ganz woanders liegt.<br />

Daß man durchaus fündig werden kann, wenn man nur intensiv genug forscht,<br />

zeigt die Geschichte <strong>des</strong> AIDS-Auslösers, <strong>des</strong> HI-Virus. Es arbeitete sich<br />

mittlerweile zum intesivst beforschten Krankheitserreger hoch. Allein in den<br />

USA wurden im Jahr 1993 über eine Milliarde Dollar für die Forschung rund<br />

um das HI-Virus ausgegeben. Die Ergebnisse dieser AIDS-Industrie sind<br />

demgegen-über eher dürftig. Es gibt zwar Medikamente gegen die<br />

heimtückische Seuche, aber deren Wirkung kann immer noch nicht als<br />

befriedigend bezeichnet werden. Impfversuche stecken in den Kinderschuhen<br />

und haben sich bislang als wirkungslos oder zu riskant erwiesen. Dürftige<br />

Ergebnisse also nach über 10 Jahren heftigster Forschung? Wir müssen<br />

zugeben, daß wir kaum etwas wissen, sagen einige AIDS-Forscher. Mit<br />

370

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!